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Arbeitsmarkt Donauraum
Der österreichische Arbeitsmarkt hat sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie nahezu erholt. Gegenwärtig sind beim AMS sogar so viele Stellen offen gemeldet wie nie zuvor. Betrachtet man die Gesamtzahl an offenen Stellen, so liegt diese bereits deutlich über 200.000. Gleichzeitig haben viele österreichische Betriebe beträchtliche Schwierigkeiten, ihre offenen Stellen zu besetzen, und leiden zunehmend unter Fachkräftemangel.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Der erfolgreiche und nachhaltige Aufschwung nach der Corona-Krise braucht einen starken Arbeitsmarkt. Obwohl die Erholung bereits im Gang ist, werden zusätzliche Maßnahmen nötig sein, um eine Verfestigung der aktuellen Arbeitslosigkeit zu verhindern. Dazu müssen jetzt die richtigen Weichen für einen zukünftigen Arbeitsmarkt gestellt werden, geprägt von Digitalisierung und Dekarbonisierung. Vorrangiges Ziel ist es nun, Menschen möglichst rasch in Beschäftigung zu bringen, um eine Verfestigung der Arbeitslosigkeit, wie sie nach der Wirtschaftskrise 2008/09 der Fall war, zu vermeiden. Dafür braucht es verstärkte Beschäftigungsanreize und eine konsequente Vermittlung durch das AMS. Langzeitarbeitslose könnten durch Eingliederungsbeihilfen des Programms Sprungbrett bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt unterstützt werden. Aufgrund des großen Ost-West-Gefälles am Arbeitsmarkt wäre es wichtig, auch die überregionale Vermittlung von Arbeitslosen ohne Betreuungspflichten weiter auszubauen und mit Unterstützungsangeboten zu begleiten. Im Zuge eines Reformdialogs wäre es sinnvoll, auch über eine degressive Staffelung des Arbeitslosengelds zu sprechen, die jedoch kostenneutral gestaltet sein müsste.
Da betriebsnahe Qualifizierungen bei der Weiterbildung wie AQUA bzw. Implacementstiftungen besonders erfolgversprechend sind, sollten diese weiter ausgebaut werden. Ein Beispiel dafür ist die geplante Umweltstiftung, die über die sozialpartnerschaftlich getragene Aufleb GmbH abgewickelt werden könnte und Qualifizierungsmaßnahmen im Bereich Green Jobs anbietet.
Arbeitsmarkt kennt keine Sommerpause
„Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen und der deutliche Rückgang der Kurzarbeit zeigen, dass die Erholung am Arbeitsmarkt weiter voranschreitet. Die Betriebe versuchen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unter vollem Einsatz wieder an das Niveau der Vor-Corona-Zeit anzuschließen. Umso wichtiger ist es für den Arbeitsmarkt, dass sich dieser Schwung fortsetzt und nicht durch den zunehmenden Fachkräftemangel gebremst wird. Wir unterstützen daher den von Arbeitsminister Martin Kocher angekündigten Reformdialog“, betont Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKO).
Ersichtlich an den Arbeitsmarktdaten ist auch der Weg zurück zur Normalität der einzelnen Branchen. Die Arbeitslosenzahlen haben bereits fast das Vorkrisenniveau erreicht, sie liegen im Vergleich derzeit lediglich um 7.000 über dem Wert von August 2019. Gleichzeitig gibt es aber um 32.000 offene Stellen mehr als im August 2019. Der enorme Anstieg bei den offenen Stellen macht den Arbeitskräftemangel in den Unternehmen transparent. Auf der AMS Plattform „alle jobs“ sind bereits deutlich mehr als 200.000 offene Stellen gemeldet. Gleichzeitig lassen die steigende Dauer der Arbeitslosigkeit und die Zahl der Langzeitarbeitslosen die Alarmglocken schrillen. Ein umgehender Reformbedarf am Arbeitsmarkt ist unumgänglich.
„Aufgrund der aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt ist jetzt die richtige Zeit, in einem Reformdialog wesentliche Themen anzusprechen“, so Kopf. Dazu zähle auch die Arbeitslosenversicherung, die als Teil eines Reformpakets zu sehen sei.
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Foto: iStock.com/ Sezeryadigar
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