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Luftfahrt
Obwohl sie nur einen kleinen Teil zum CO2-Ausstoß beiträgt, gilt die Luftfahrt als großer Klima-Sündenbock. Doch die Branche ist in Sachen Klimaschutz weiter, als viele glauben. Dennoch sind noch enorme Effizienzsteigerungen möglich. Anstatt auf Verbote sollte die Politik auf die Optimierung von Luftfahrtprozessen und Förderung innovativer Technologien setzen. Das bringt für Klima und Wirtschaft mehr.
Von Stefan Rothbart
Die Luftfahrt als Klimasünder zu brandmarken und gleichsam Verbote, z.B. von Kurzstreckenflügen zu fordern ist politisch besonders einfach und populär. Der Grund: Sobald wir in den Himmel blicken, sehen wir dort an manchen Tagen ein dichtes Netz aus Kondensstreifen, die in sofort den Eindruck erwecken, dass Flugzeuge enorm viele Abgase erzeugen. Dass ein Kondensstreifen vor allem aus Wasserdampf besteht, wissen viele nicht. Der weltweite CO2-Ausstoß der Luftfahrt beträgt aber nur rund 2,7 Prozent des vom Menschen verursachten Gesamtausstoßes. Die Europäische Luftfahrt erzeugt überhaupt nur 0,52 Prozent der europäischen Emissionen und in Österreich ist der Beitrag noch geringer. Hier trägt das Fliegen nur zu 0,16 Prozent zum nationalen CO2-Ausstoß bei. Umstritten ist in der Wissenschaft, wie hoch der Einfluss anderer Gase, wie etwa Methan und Wasserdampf, ist, die mitunter weit höhere Klimawirksamkeit haben als CO2. Deshalb meinen einige Experten, dass die Emissionen aus der Luftfahrt mit einem Faktor drei bis fünf zu rechnen sind.
Luftfahrt für Wertschöpfung nicht zu unterschätzen
Rein ökonomisch betrachtet ist die Luftfahrtbranche ein besonders wichtiger Wertschöpfungstreiber. Die direkten und indirekten Effekte auf die Wirtschaft sind nicht zu unterschätzen. Nicht nur dass eine internationale Anbindung für jede Region ein essenzieller Standortfaktor ist, auch Betrieb, Produktion und Wartung von Flugzeugen garantieren Tausende Arbeitsplätze in der Luftfahrt und in vielen angeschlossenen Branchen. Um die ökonomische Bedeutung des Fliegens ist man sich im Staatssekretariat des Klimaministeriums sehr wohl bewusst. „Eine Studie des Economica Instituts von 2020 hat die volkswirtschaftliche Bedeutung des Luftverkehrs, des Drehkreuzes Wien und insbesondere der Regional-Flughäfen herausgestrichen. Anfang des Jahres wurde bestätigt: Anbindungen an große Hubs sind entscheidend für Wachstum, Standort und Arbeitsplätze – das bringt wichtige Direktinvestitionen. So hat zum Beispiel der Flughafen Graz eine große Bedeutung von Business-Strecken für den dortigen Auto-Cluster. Wir wollen die Wertschöpfung für die Regionen bewahren und in den nächsten Jahren wieder ausbauen“, bekräftigt Staatssekretär Magnus Brunner.
Klimaneutrales Wachstum
Die Luftfahrtbranche selbst hat sich hohe Ziele gesteckt. Um die Ziele zu erreichen, hat die UN-Organisation ICAO (International Civil Aviation Organisation) ein globales Abkommen beschlossen, dass ein CO2-neutrales Wachstum der Branche ab dem Jahr 2020 vorsieht. Obwohl Kritiker dieses Abkommen noch als zu zahnlos sehen, tut sich dennoch viel. Moderne Flugzeugtypen sind beispielsweise wesentlich effizienter geworden und verbrauchen um bis zu 25 Prozent weniger Kerosin und stoßen damit um 25 Prozent weniger CO2 aus und sind auch um 60 Prozent leiser als Flugzeugflotten der Vorgängergeneration. Der durchschnittliche Verbrauch wurde im Vergleich zu 1990 im Schnitt auf 3,55 Liter pro 100 Passagierkilometer verringert und damit nahezu halbiert. Trotz massiv gestiegener Passagierzahlen wird verhältnismäßig immer weniger Treibstoff verbraucht. Die Lufthansa Group hat demnach ihre Effizienz um 215 Prozent zum Referenzjahr 1991 steigern können. Auch die AustrianAirlines hat seit 2005 ihre CO2-Emissionen pro Passagier um 31 Prozent verringert. Auch am Boden haben immer mehr Flughäfen eine Strategie zur CO2-Neutralität ausgearbeitet.
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Foto: iStock.com/Petmal
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