
Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.

Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at
Eine politische und wirtschaftliche Herausforderung wird gemeistert
In Zeiten von Klimawandel und digitaler Revolution ist Nachhaltigkeit sowohl für die Wirtschaft als auch für die Bevölkerung grundlegend von Bedeutung. Nachhaltigkeit ist dennoch eine nicht immer geübte Verhaltensweise. Unternehmen und Politik versuchen es mit Überzeugungsarbeit.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Energie- und Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Dekarbonisierung sind Bereiche von wachsender Bedeutung. Nachhaltiges Wirtschaften ist ein Gebot der Stunde und führt, verknüpft mit digitalen Technologien, oft zum Erfolg.
CO2 sparen mit Propanol
Österreichs umsatzstärkstes Unternehmen, der OMV-Konzern, will bis 2050 klimaneutral sein. Auf dem Weg zu seinem Ziel steht ihm allerdings noch eine Herkules-Aufgabe zur Reduzierung des gewaltigen CO2-Fußabdrucks, den die Erdöl- und Erdgasprodukte hinterlassen, bevor. Die neueste Entwicklung des Konzerns verspricht eine wirklich zündende umweltfreundliche Innovation zu sein: ein Verfahren, mit dem Glycerin in Propanol mittels eines Raffinerieprozesses künftig im großen Stil umgewandelt werden soll. Der damit gewonnene Bio-Alkohol wird dann Benzin beigemischt und reduziert dessen CO2-Ausstoß. 2023 startet der Betrieb.
Der Bau einer Pilotanlage ist im Gange, wo zunächst 1,25 Millionen Liter Propanol pro Jahr erzeugt werden sollen. Das würde bereits 1800 Tonnen CO2 pro Jahr sparen. Ziel ist, die Produktion dieser 30 Millionen Euro teuren Anlage auf 125 Millionen Liter Propanol zu verhundertfachen und damit 180.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Etwa 30.000 bis 40.000 Tonnen Rohglycerin fallen jährlich als Nebenprodukt aus der Fettverarbeitung an. In der Pilotanlage sollen rund 1800 Tonnen pro Jahr verarbeitet werden. Rohglycerin kann zu hochreinem pharmazeutischem Glycerin als Ausgangsstoff für chemische Produkte, für Kosmetik oder Feuchthaltemittel verwendet werden. Wesentlich für dieses Projekt ist seine Nachhaltigkeit. Dieses Propanol wird weder aus fossilen Stoffen noch aus Nahrungsmitteln gewonnen, sondern es wird lediglich ein industrielles Abfallprodukt veredelt.
Keine Alternative im Flugverkehr
Eine rasche Umstellung des weltweiten Flugverkehrs von Verbrennungsmotoren auf klimafreundliche Antriebsformen ist erst in den späten 2030er-Jahren zu erwarten, sagt das Beratungsunternehmen Roland Berger. Erst dann erwartet Berger, dass alternative Antriebe auch im Flugverkehr an Fahrt auf[1]nehmen werden. Die Beimischung von klimafreundlichen Substanzen, die den CO2– Ausstoß reduzieren, sind bis dahin die Notlösung. Hybridelektrische Antriebe oder Brennstoffzellen für Wasserstoff erwarten die Experten des internationalen Beraters erst im nächsten Jahrzehnt; rein elektrische Flugzeugantriebe gar erst in den 2040er-Jahren.
Baustoffe klimaneutral erzeugen
Bis 2023 will Wienerberger, der weltweit agierende Ziegelhersteller aus dem österreichischen Donauraum, seine CO2-Emissionen um 15 Prozent gegenüber dem Wert 2020 senken. Wienerberger, der in seiner Branche zu den ganz Großen zählt, möchte seinen ökologischen Fußabdruck nun massiv reduzieren, wie es das Nachhaltigkeitsprogramm des Konzernvorstands definiert. Ziel des Konzerns mit 197 Produktionsstandorten und 3,4 Milliarden Euro Umsatz (2020) ist es, bis spätestens 2050 klimaneutral zu sein. Das bedeutet aber, dass dieses Vorhaben nur durch eine Fülle von Maßnahmen zu erreichen ist, und zwar entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung über die Beschaffung und Produktion bis hin zum Recyceln von Produkten. „Die Klimakrise ist ein Faktum und nur mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen können wir eine lebenswerte Zukunft gestalten“, meint Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG. Wienerberger versucht mit Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität den notwendigen Beitrag zum Green Deal zu leisten. Konkret bedeutet das, dass ab 2023 alle neuen Produkte zu 100 Prozent recycelbar oder wiederverwendbar sein sollen. Außerdem wird der Anteil an Sekundärrohstoffen laufend gesteigert. Dabei handelt es sich um Rohstoffe, die aus recyceltem Material entstehen. Weiters werden für alle Produktionsstandorte und Tongruben Biodiversitätsprogramme umgesetzt. Zum Beispiel aufgelassene Abbaustätten renaturiert oder Bienenstöcke angesiedelt, wie das am Dach der Wienerberger-Zentrale in Favoriten schon prakti[1]ziert wird. „Der Verlust der Artenvielfalt in den vergangenen 40 Jahren ist beispiellos, daher müssen wir dieser Entwicklung entgegenwirken“, betont Scheuch.
Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Donauraum
Foto: iStock.com/metamorworks
Mehr aus dem Donauraum erfahren?
No comments
leave a comment
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.