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Inflation
Nicht nur die Angst vor einer Corona-Erkrankung und ihren Folgen macht den Menschen zu schaffen, auch die Sorge um das Ersparte, wird immer mehr zur psychischen Belastung. Rund um den Erdball steigen die Preise und das Geld verliert laufend an Kaufkraft.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Die Inflation steigt und steigt und die professionellen Prognostiker revidieren ihre Zahlen regelmäßig nach oben. Die Preisschübe bei Treibstoffen und Heizöl treiben europaweit die Inflation nach oben. In Spanien gab es im November mit 5,6 Prozent den höchsten Wert seit fast 30 Jahren, in Deutschland war die Inflation im November mit 5,2 Prozent so hoch wie zuletzt 1992. Auch vor Österreich macht die Inflationsspirale keinen Halt. Waren im Oktober 3,7 Prozent der höchste Wert seit 13 Jahren, so sind 4,3 Prozent im November bereits der höchste Wert seit Mai 1992. Das geht aus Berechnungen der Statistik Austria im Rahmen einer Schnellschätzung hervor. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,7 Prozent. „Steigende Treibstoff- und Energiepreise werden weiter zu einem deutlichen Anstieg der Inflationsrate führen“, meint Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Das Ansteigen der Energiepreise von 22,8 Prozent ist auch ganz wesentlich für den höheren Verbraucherpreis-Index (VPI) verantwortlich, der im Monatsabstand ein Plus von 0,6 Prozent anzeigt. Binnen Monatsfrist im Oktober verteuerten sich Heizöl um 12,3 Prozent, Diesel um 7,5 Prozent, Superbenzin um 3,9 Prozent sowie Gas um 3,5 Prozent besonders stark. Geringer war der Anstieg gegenüber September bei Brennholz mit 2,1 Prozent, Strom mit 2,0 Prozent sowie Holzpellets mit 1,3 Prozent. Fernwärme blieb preisstabil. Über das Jahr gerechnet kostete Brennholz aber 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr, Fernwärme um 3,4 Prozent und Holzpellets um 1,8 Prozent.
Strompreise als Preistreiber
„Strom zeigt preislich weiter nach oben“, verweist die Energieagentur auf schon verschiedentlich erfolgte Ankündigungen von Tariferhöhungen. Diese Aussage lässt eine von den kundenstarken EnergieAllianz-Partnern EVN, Wien Energie und Energie Burgenland bereits avisierte rund 50-prozentige Verteuerung des Arbeitspreises für Strom per 1. Jänner 2022 vermuten. Die Gesamtrechnung fällt nur deshalb geringer aus, weil der Anteil der Energiekosten am Gesamtpreis nur rund ein Drittel beträgt. Der Rest entfällt auf Netztarif, Abgaben und Steuern, was bei der Wien Energie etwa um die 17,8 Prozent für einen Durchschnittshaushalt mit 2.000 kWh Jahresverbrauch ausmacht.
Auch wenn die Strompreis-Steigerungen durch die 2022 kommende Senkung der Ökostrombeiträge gemildert würden, sei durch die aktuellen Tarif-Ankündigungen ab Jänner 2022 ein Effekt im Energiepreisindex zu erwarten, so die Energieagentur. Zudem könnte es bis dahin auch noch zu einem Nachziehen anderer Stromlieferanten kommen. „2022 wird der Ökostrom-Förderbei- trag wegfallen, wodurch sich Durchschnittshaushalte rund 67 Euro im Jahr ersparen können“, kündigte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler an. Davon unberührt bleibt aber die jährliche Zählpunkt-Förderpauschale von 35 Euro je Abnehmer. Heuer betrug die gesamte Ökostrom-Belastung für einen durchschnittlichen Haushaltskunden laut E-Control rund 110 Euro inklusive Steuern.
Gas auch empfindlich teurer
Bei Gas wird es ebenfalls ein Preisplus geben. „Ein Ende dieses Anstiegs scheint nicht in Sicht“, so die Energieagentur. Die meisten Gasversorger haben für die nächsten Monate bereits Verteuerungen angekündigt. Das hat eine Beschwerdeflut wegen bereits erfolgter Preiserhöhungen sowie vorzeitiger Vertragskündigungen ausgelöst, die damit verbundene rechtliche Auseinandersetzungen zur Folge hat. Auch das Tanken ist „gerade im Vergleich zu den niedrigen Preisen von vor zwölf Monaten“ empfindlich gestiegen, sagt Statistik- Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Die Österreicherinnen und Österreicher zahlen für Treibstoff um ein Drittel mehr als im Vorjahr, während sie für Heizöl sogar satte 60 Prozent mehr berappen müssen. Im Jahresabstand stiegen die Preise für Verkehr durchschnittlich um 11,4 Prozent und beeinflussten damit die allgemeine Teuerung mit 1,56 Prozentpunkten. Ausschlaggebend da- für waren die Treibstoffpreise, die um 32,8 Prozent angestiegen sind, womit sich diese weiterhin als der stärkste Preistreiber im Jahresvergleich entpuppten. Für Wohnung, Wasser und Energie musste durchschnittlich um 4,7 Prozent mehr bezahlt werden Die Preisentwicklung der Haushaltsenergie war dafür hauptverantwortlich. Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf repräsentieren soll, stieg im Jahresvergleich um 3,3 Prozent. „Gefüllt“ ist dieser Korb überwiegend mit Nahrungsmitteln, aber auch Tageszeitungen oder der Tasse Kaffee, die im Kaffeehaus konsumiert wird. Den wöchentlichen Einkauf bildet der Miniwarenkorb ab, der neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet. Dieser stieg im Jahresabstand bereits um 8,5 Prozent.
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Foto: iStock.com/Yingko
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