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Salzburger Industrie im Aufholprozess


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Industrietag

Nach einer Corona-Pause 2020 lud die Industriesparte der Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) im November zum traditionellen Industrietag. Das Treffen der wichtigsten Industriebetriebe zeigt: Der Aufschwung ist voll im Gang, doch viele Unternehmen ringen mit den Folgen der Krise.

Von Christian Wieselmayer

Salzburgs Industrie habe 2020 und heuer Widerstandskraft gezeigt und sich erneut als Wachstumsmotor er- wiesen, fasste der Obmann der Sparte Industrie, IV-Präsident Peter Unterkofler, die Lage zusammen. Schon im Herbst 2020 hat die Mehrzahl der insgesamt rund 380 heimischen Industriebetriebe in der Produktion und im Außenhandel wieder einen Aufschwung erlebt. „Der Aufholprozess kam weltweit schneller als erwartet zustande“, berichtete Unterkofler. Den konnten auch die heimischen Betriebe nutzen. Deutliche Impulse gingen von der Holzproduktion, der Metallindustrie und dem Maschinenbau aus. Ähnlich wie in der österreichischen Industrie schätzt man in der Sparte Industrie der WKS, dass auch in Salzburg der Einbruch von 2020 bereits heuer kompensiert werden kann. „Dementsprechend herrscht in den Industriebetrieben nach wie vor Optimismus, wenngleich sich die Stimmung für 2022 ein wenig eingetrübt hat“, stellte Unterkofler fest. Einer der wesentlichen Gründe dafür sind die starken Nachwehen der unmittelbaren Corona- Krise 2020. Die Folgen der weltweiten Lockdowns sind Materialmangel, Lieferengpässe, Probleme in den Logistikketten sowie steigende Energiepreise und ein akuter Fachkräftemangel. Peter Unterkofler: „Unsere Betriebe sind derzeit mit größtmöglicher Flexibilität unterwegs, um Auftragslage und Produktionsmöglichkeiten in Balance zu halten.“

Mangelerscheinungen auf Höchststand

Bereits im April 2021 meldete ein Fünftel der Salzburger Industriebetriebe Material- und Kapazitätsmängel als größtes Hindernis in der Produktion. Das stellt einen neuen Höchstwert dar. Davor hatte dieser Wert selbst in Aufschwungsphasen nicht mehr als 15 Prozent betragen. Im langjährigen Durchschnitt liegt er bei nur sieben Prozent. Im Sommer 2021 ist dieser Wert auf knapp ein Drittel der befragten Unternehmen gestiegen. In der Industrie geht man mittlerweile davon aus, dass die Mehrzahl der Betriebe in Teilbereichen mit Lieferengpässen konfrontiert ist. Zusätzlich macht sich in der Industrie auch der Fachkräftemangel breit, insbesondere im IT- und Technik-Sektor. Den- noch sah der Keynote-Speaker des Industrietages, Prof. Dr. Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria, Österreichs Wirtschaft wieder auf einem stabilen Wachstumspfad. „Nach dem coronabedingt schwersten Einbruch der Wirtschaftsleistung der Nachkriegszeit ist der österreichischen Wirtschaft im bisherigen Verlauf des Jahres 2021 der Turnaround gelungen“, erklärte Thomas. Viele Bereiche der Wirtschaft haben die Krise inzwischen deutlich hinter sich gelassen, so z.B. Industrie, Bau, Banken und Versicherungen sowie der Handel. Auch in Salzburg liegt die Industrieproduktion bereits über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019, und der durch die Corona-Krise stark gebeutelte Salzburger Tourismus konnte im August und September Nächtigungszahlen deutlich über Vorkrisenniveau verbuchen. „Aber es ist Vorsicht geboten, denn die gesundheitliche Corona-Krise liegt noch nicht hinter uns. Um Österreich krisenfester zu machen und mehr evidenzbasierte Maßnahmen zu er- möglichen, sollten nicht zuletzt die Verfügbarkeit und die Qualität von Daten weiter verbessert werden“, erläutert Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.  

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Foto: WKS/VOGL

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