
Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.

Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at
Niederösterreich
Das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs feiert heuer sein hundertjähriges Bestehen. Historisch ist Niederösterreich das Kernland Österreichs mit einer sehr wechselvollen Geschichte. Die ursprünglich ländliche Bevölkerung prägte das Land unter der Enns und schaffte mit Mut und Fleiß den Sprung vom einstigen Agrarland ohne Landeshauptstadt zum europaweit anerkannten Hochtechnologie-Standort.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Als im Jahr 996 Kaiser Otto III. dem Bischof von Freising 30 Königshufen in der Gegend von Neuhofen/Ybbs schenkte, ahnte dieser wohl kaum, welche historische Bedeutung dem etwa 1.000 Hektar Land zukommen wird. Dieser Landstrich, der auch als „Wiege Österreichs“ bezeichnet wird, wurde in der Schenkungsurkunde „Ostarrichi“ genannt, was sich im Laufe der Zeit zu „Österreich“ entwickelte.
Als 1918 die Monarchie zerfiel, entstand Niederösterreich – damals gemeinsam mit Wien – als größter und bevölkerungsreichster Bestandteil der Republik Österreich. Der politische Neuanfang des Staates wie des Landes erfolgte im Landhaus der niederösterreichischen Stände in der Wiener Herrengasse, wo sich die provisorische Nationalversammlung konstituierte und am 30. Oktober 1918 den neuen Staat gründete. Am 5. November 1918 bildete sich die provisorische Landesversammlung und schuf das Bundesland Niederösterreich, das damals Wien miteinschloss.
Heuer feiert Niederösterreich seinen 100. Geburtstag als eigenständiges Bundesland der Republik Österreich. Mit dem sogenannten Trennungsgesetz für Wien und Niederösterreich, das am 1. Jänner 1922 in Kraft getreten ist, wurde eine politische Realität geschaffen, die aus Niederösterreich-Land und Wien zwei eigenständige Bundesländer machte. Damit wurde der Grundstein für das Niederösterreich in seiner heutigen Ausformung gelegt.
„Vor 100 Jahren hat sich Niederösterreich von der Bundeshauptstadt Wien losgelöst. Selbstverständlich war die Geschichte Niederösterreichs noch viel weitreichender, tiefgreifender und umfangreicher als die letzten 100 Jahre. Aber gerade die Trennung von Wien hat die Eigenständigkeit Niederösterreichs vorangetrieben“, meint die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie verweist beispielhaft auf den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg, den Fall des Eisernen Vorhanges, den EU-Beitritt oder die Ernennung St. Pöltens zur Landeshauptstadt. Am 10.Juli 1986 fasst der Niederösterreichische Landtag nach Abhaltung einer Volksbefragung den Beschluss, die zentral gelegene Stadt St. Pölten zur neuen Landeshauptstadt zu bestimmen. Damit einher ging auch ein Aufbruch, der sowohl zentral als auch regional neue wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen entstehen ließ. „Niederösterreich hat die historischen Entwicklungen genutzt, damit Niederösterreich heute nicht mehr nur als reines Agrarland, sondern als Wirtschaftsland, Wissenschaftsland und Kulturland wahrgenommen wird. Denn die niederösterreichischen Landsleute waren es immer gewöhnt, hart zu arbeiten.“
Der Beginn der Selbstständigkeit war dennoch nicht einfach, es waren für das agrarisch geprägte Land schwierige Anfangsjahre. Auch die Zeit während des Zweiten Weltkriegs und des Wiederaufbaus stellte an die Bewohnerinnen und Bewohner des Bundeslandes große Herausforderungen. Es dauerte, bis aus Niederösterreich eine selbstbewusste Region wurde, die nicht mehr am Rande des Eisernen Vorhangs lag, sondern in die Mitte Europas rückte. Ab 1989 boomte nicht nur die Wirtschaft, auch in den Bereichen Kultur und Wissenschaft wurde Niederösterreich zu einem internationalen Player.
Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Donauraum
Foto: iStock.com/Leonsbox
Mehr aus dem Donauraum erfahren?
No comments
leave a comment
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.