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Damit der Strom wieder fließt


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Schwarzstart

Nach einem Blackout bedarf es besonderer Kraftwerke. Sie müssen schwarzstarttauglich sein, was so viel heißt wie, dass sie ohne Energiezufuhr von außen wieder in Betrieb gehen können.

Von Siegfried Hetz

Die beispiellose Aggression, mit der Russland den Überfall auf die Ukraine geplant hat und seit dem 24. Februar umsetzt, führt uns erbarmungslos vor Augen, wie brüchig die geopolitische Nachkriegsordnung Europas geworden ist und wie unrealistisch der Blick auf dieses Gefahrenpotenzial war – nahezu verträumt. Kriegerische Auseinandersetzungen dieser Art erzeugen nicht nur unbeschreibliches Leid für die Zivilbevölkerung, sie treiben Volkswirtschaften in den Abgrund und bauen darüber hinaus ein immenses Gefahrenpotenzial für die gesamte Infrastruktur eines Kontinents auf.
Um dieser Bedrohung im Ernstfall begegnen zu können, muss in vielerlei Hinsicht rasch und umfassend „aufgerüstet“ werden. Wir reden hier nicht von den nach Westen ausgerichteten atomaren russischen Sprengköpfen, sondern von Sabotageakten auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur. Der von der deutschen Politik angesprochene Anschluss des ukrainischen Stromnetzes an das europäische Netz könnte ganz rasch einen Angriff auf unsere Stromversorgung zur Folge haben.

Haarscharf am Blackout vorbei

Welche Folgen unvorhergesehene Einwirkungen auf das fein austarierte europäische Verbundnetz selbst in Friedenszeiten haben können, wurde uns – wenn auch erst viel später bekannt geworden – am 11. Jänner 2021 vor Augen geführt. Wegen des Ausfalls mehrerer Kraftwerke, worunter sich vermutlich auch ein Donaukraftwerk in Südosteuropa befand, schrammte der Kontinent knapp an einem Blackout vorbei, weil es zu spontanen kurzzeitigen Frequenzeinbrüchen gekommen war. Schlagartig fehlten kurz darauf riesige Mengen an Energie, was zu einem Abfall der Stromfrequenz führte und in der Konsequenz, so nicht ebenso kurzfristig gegengesteuert werden kann, automatisch ein Blackout zur Folge hätte. Um solch ein Blackout zu verhindern, wurden in ganz Europa kurzfristig einzelne Kraftwerke hochgefahren, um den Energieverlust zu kompensieren.

Wenn es zum Schwarzstart kommt

Ist das Netz – aus welchen Gründen auch immer – bereits zusammengebrochen, wird das schlagend, was gemeinhin als Schwarzstart beschrieben wird. Darunter ist – verkürzt dargestellt – die Fähigkeit einer Stromerzeugungsanlage zu verstehen, ohne elektrische Energie von außen die Stromproduktion wieder hochzufahren. Dies autonom zu bewerkstelligen, sind aber nur bestimmte Kraftwerke bzw. Kraftwerksblöcke in der Lage. Sie funktionieren vergleichsweise wie eine Starterbatterie im Auto. Weil diese Kraftwerke hierzu keine externe Energie benötigen, um wieder hochfahren zu können, spricht man von einem Schwarzstart („black start“). Die entsprechenden Anlagen sind dementsprechend schwarzstartfähig.

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Foto: VERBUND

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