
Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.

Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at
UNESCO
Die UNESCO besetzt dafür eigens einen Lehrstuhl an der Linzer Kunstuniversität.
Da staunte Univ.-Prof. Michael Shamiyeh nichtschlecht, als er 2019 in seiner Eigenschaft als Leiter des Centers for Future Design an der Linzer Kunstuniversität nach Paris zur UNESCO eingeladen wurde. Die internationale Organisation setzt auf Bildung als Schlüssel für eine friedliche, bessere und nachhaltig aus[1]gerichtete Welt. Zu diesem Schlüssel gehört auch die Zukunftskompetenz, um rechtzeitig genau jene Veränderungen einleiten zu können, welche künftig notwendig sein werden, um Problemen, wie etwa demografischen Verwerfungen oder dem Klimawandel, zu begegnen. Die Bedeutung, welche die UNESCO diesem Blick nach vorne einräumt, wird auch dadurch unterstrichen, dass sie weltweit sieben Lehrstühle vorsieht, um neue Zukunftskonzepte zu entwickeln und diesbezüglich die besten Köpfe miteinander zu vernetzen.
Festakt zum Auftakt
Nachdem Shamiyeh sein Programm der UNESCO präsentierte und dieses mit Begeisterung aufgenommen wurde, wanderte einer dieser sieben Chairs nach Linz an die dortige Kunstuniversität. Mit etwas Verzögerung durch Corona wird dieser neue Lehrstuhl „for Anticipatory Techniques and Future Design“ nun am 23. März mit einer Inaugurationsfeierlichkeit gewürdigt. „Der Support durch die UNESCO hat uns Zugang zu einem unglaublichen Schatz an Know-how und Erfahrungen verschafft, weshalb wir mittlerweile Anfragen aus vielen Ländern für Projektbeteiligungen bekommen haben“, freut sich Michael Shamiyeh über die bisherige Resonanz und die nun angelaufenen Netzwerkaktivitäten.
Das Thema Zukunft und insbesondere der futures literacy ist jedoch schon seit der Gründung im Center for Future Design an der Linzer Kunstuniversität angesiedelt. Mit Partnern der Universitäten St. Gallen und Stanford wurde es 2017 ins Leben gerufen. Es versteht sich als ein Forschungs-, Ausbildungs- und Beratungszentrum für Zukunfts-Management. „Turbulente Zeiten bedingen Zukunfskompetenz – die Fähigkeit, Veränderungen zu begreifen, Ängste zu überwinden und die Vorstellungskraft für das Beschreiten von neuen Wegen zu entwickeln. Dieser Lehrstuhl hilft Menschen und Organisationen, diese Fähigkeit zu entwickeln, um eine neue und sinnstiftende Zukunft zu erschaffen“, so Shamiyeh zur inhaltlichen Ausrichtung des Zentrums.
Ganzheitliche Betrachtung
Im Gegensatz zu anderen Einrichtungen, die sich mit Zukunftsforschung befassen, geht es Michael Shamiyeh nicht primär darum, die Zukunft vorherzusagen, sondern darum, alternative Zukunftsszenarien gemeinsam mit den Auftraggebern durchzudenken. „Bei diesem Vorgehen lassen sich Handlungsspielräume erkennen und schließlich auch Handlungsanleitungen entwickeln, wobei es um Zukunftskonzepte gehen soll, welche alle Beteiligten miteinbinden und verantwortungsvoll mit jenen umgehen, die künftig von den eingeleiteten Veränderungen betroffen sein werden“, erklärt Shamiyeh diesen holistischen Ansatz, der auch dazu führen kann, dass gängige Denkmuster über Bord geworfen werden. Denn gleichzeitig geht es dabei auch um ein „Reframing“. Nur wenn wir uns darauf einlassen, unser Weltbild einmal komplett auf den Kopf stellen, ist es möglich, neue Vorstellungen und Deutungsmöglichkeiten entstehen zu lassen. „Wer keine Vorstellungskraft für das entwickeln kann, was möglich ist, kann auch nie dorthin gelangen“, so Shamiyeh, der darauf verweist, dass wir bei der Lösung von Problemen meist aus Gewohnheiten heraus agieren, die uns den Blick auf Potenziale verstellen, und weshalb wir oft den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Erst das gedankliche Durchforsten plausibler Modelle, wie Zukunft gestaltet werden kann, ermöglicht es uns, die richtigen Schritte zu setzen.
Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten Donauraum
Foto: CFD
Mehr aus dem Donauraum erfahren?
No comments
leave a comment
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.