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Widerstand Infrastruktur
Einst wie heute führen Energieinfrastrukturprojekte zu teils massivem Widerstand. Doch das Bekenntnis zum Klimaschutz und die damit einhergehenden Maßnahmen erfordern rasches und entschlossenes Handeln. Erneuerbare Energien ja, aber bitte nicht in meiner Nähe – gibt es einen Ausweg aus dieser Sackgasse?
Von Dirk Seybold
Um dem Klimawandel entgegenzutreten, hat sich Österreich zum Ziel gesetzt, die Stromversorgung im Land bis 2030 komplett auf erneuerbare Energien umzustellen und damit bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Um dieses Ziel auch zu schaffen, muss die jährliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 27 Terrawattstunden gesteigert werden. Aufgeteilt auf die unterschiedlichen Erzeugungsformen, entfallen elf Terawattstunden auf Fotovoltaik, zehn Terawattstunden auf die Windkraft, fünf Terawattstunden auf Wasserkraft und eine Terawattstunde auf Biomasse.
Wind- und Sonnenenergie auf der Überholspur
Wie sich auch aus den absoluten Zahlen ableiten lässt, wird dabei der Sonnen- und Windenergie das größte Potenzial zugemessen. Beide Technologien sind bereits ausgereift, haben aber noch enormes Entwicklungspotenzial und sind zudem verhältnismäßig einfach breit einsetzbar. Die Entwicklungen haben gezeigt, dass beim großflächigen Ausbau zur Gewinnung von Sonnenenergie mehrheitlich zwei Konzepte zur Anwendung kommen werden. Zum einen die Nutzung bestehender Dachflächen durch Ausstattung mit Fotovoltaikanlagen und zum anderen die Errichtung sogenannter Solarparks. Während die Nutzung von Dachflächen, abgesehen von finanziellen Möglichkeiten und statischen Anforderungen, verhältnismäßig einfach zu bewerkstelligen ist, stellt sich das bei der Errichtung von Solarparks anders dar. Auch hier gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, die naturgemäß alle ihre Vor- und Nachteile haben. So kann eine Fotovoltaikanlage sowohl auf dem freien Feld errichtet werden als auch auf bereits bestehenden versiegelten Flächen wie Parkplätzen aufgestellt werden. Die Errichtung auf dem freien Feld wird vielfach mit dem Argument kritisiert, dass dadurch Flächen beansprucht werden, die anderweitig, wie zum Beispiel als Anbauflächen, sinnvoller genutzt werden könnten. Zudem wird auch der Eingriff in das Landschaftsbild ins Treffen geführt, der zweifelsohne besteht. Wie jüngst die Bürgerbefragung in der Gemeinde Wimpassing im Burgenland gezeigt hat, steht die Bevölkerung solchen Projekten mitunter ablehnend gegenüber.
Wasserkraft teilweise am Limit
Der Ausbau der Wasserkraftsteht zahlenmäßig an dritter Stelle, wobei eine Steigerung hier mit noch größeren Herausforderungen verbunden ist. Das liegt am bereits hohen Anteil der Wasserkraft im österreichischen Energiemix durch Fließwasserkraftwerke, welcher aufgrund der Topografie Österreichs und rechtlicher Vorgaben kaum mehr zu steigern ist. So sind die meisten Flüsse, die für einen Kraftwerksbau geeignet sind, bereits entsprechend ausgebaut. Ein weiterer Ausbau ist somit nicht mehr möglich oder auch aus Effizienzgesichtspunkten nichtsinnvoll. Zudem setzt vor allem der europäische Gesetzgeber mit der Wasserrahmenrichtlinie der Nutzung der Wasserkraft zum Schutz der Gewässer Grenzen, die der Realisierung weiterer Projekte entgegenstehen oder diese unwirtschaftlich machen.
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Foto: iStock.com/artJazz
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