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Paradigmenwechsel
Gleich zwei Ereignisse haben in diesem Jahrzehnt dem Megatrend der Globalisierung stark zugesetzt, während Verständigung unter den konkurrierenden geopolitischen Playern offenbar nur noch in homöopathischen Dosen möglich ist.
Sowohl die Pandemie als auch die kriegsbedingte Sanktionspolitik führten dazu, dass Lieferketten neu überdacht und die Versorgung mit wichtigen Gütern regionaler organisiert werden sollen. Generell hat sich in der Wirtschaft der Blick verengt, sodass es immer mehr bloß um das Funktionieren größerer Binnenmärkte geht. WIFO-Chef Gabriel Felbermayr sieht spätestens den Krieg in der Ukraine als Ende der Ära der Globalisierung und meint, dass wir die Idee eines weltweiten Marktes nun beerdigen müssen. Die Weltwirtschaft zerfalle nun wieder in einzelne Blöcke des Westens, einen von China dominierten Einflussbereich, das sich zunehmend emanzipierende Indien und ein sich isolierendes Russland. „Schon seit der Finanzmarktkrise der Jahre 2008 und 2009 steht fest, dass die Hyper-Globalisierung vorbei ist“, so Felbermayr.
Paradigmenwechsel
Dabei sind Boykottmaßnahmen, wirtschaftliche Sanktionen und Isolation keine neuen Errungenschaften. Sie haben beispielsweise schon am Beginn der goldenen Ära der Globalisierung vor etwa 30 Jahren zum Zusammenbruch des Apartheid-Regimes in Südafrika geführt. Und Populisten wie Donald Trump oder Nigel Farage haben zuletzt eifrig daran gearbeitet, dass der Prozess der Globalisierung stagnierte. Mit dieser Zäsur der Pandemie und des Krieges geht jedoch ein gewisser Paradigmenwechsel einher, was das Verhältnis zwischen Politik und Wirtschaft anbelangt. So galt in den 90er-Jahren desletzten Jahrhunderts im Westen noch die Devise, dass der freie Handel mit Regimen wie jenem in China dazu führt, dass durch den Wohlstand eines immer breiter werdenden Mittelstandes auch die Demokratisierung voranschreiten würde. Diesbezüglich hat sich mittlerweile eine gewisse Ernüchterung eingestellt. Mehr noch, man kann auch behaupten, dass im Zuge der Globalisierung nicht autokratische Systeme demokratischer wurden, sondern dass westliche Demokratien immer autokratischere Züge annahmen und nun in die Illiberalität abdriften, wie dies etwa in Polen oder Ungarn der Fall ist. Aber auch bei uns in Österreich kann es passieren, dass ein Aufdecker trotz widersprüchlicher Zeugenaussagen sogar für Jahre im Gefängnis landet. Bleibt zu hoffen, dass er nicht auch eine toxische Unterwäsche anzieht.
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Foto: Duschlbauer
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