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Burnout
Das Burnout kommt auf leisen Sohlen. Wenn es erst einmal diagnostiziert ist, kann der Weg zurück
dauern. Arbeitsunfähig auf Wochen und Monate … und das mit einem Krankheitsbild, von dem
manche Ärzte immer noch behaupten: Burnout gibt’s nicht!
Bei den ICD-10-Diagnosen (internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) kommt tatsächlich kein Burnout vor. Was allerdings daran liegt, dass unter dem Sammelbegriff Burnout ein vielgestaltiges, vielgesichtiges Phänomen verstanden wird. Ist es allerdings so weit gediehen, dass das klassische Bild der Erschöpfungsdepression manifest wird, passt das dann wieder in den ICD-10-Raster.Vor allem aber wurden bis dahin schon viele gute Möglichkeiten verpasst, in Richtung Gesundung abzubiegen. Rechtzeitig Auszeit nehmen oder zur Auszeit gezwungen werden? Das ist hier die Frage.
Burnout als volkswirtschaftliches Problem
Psychosoziale Erkrankungen nehmen laut WHO seit 2010 den 1. Platz weltweit aller Krankheitsbilder ein. Das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut HWWI beziffert die Einbußen durch Leistungsminderung infolge psychosozialer Leiden in Deutschland mit 364 Milliarden Euro per anno (Stand 2010). 87 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich von psychosozialen Problemen, familiären Sorgen und arbeitsplatzbezogenen Belastungen betroffen – womit auch schon die wesentlichen Kontexte für Burnout genannt sind. In Österreich haben sich die business doctors der Burnout-Prävention verschrieben – eine private Initiative, die Studien veranlasst, zahlreiche rund um Burnout engagierte Akteure vernetzt und in Symposien führende Experten aus Wirtschaft, Sozialökonomie und relevanten Fachgebieten zusammenbringt, um das Bewusstsein für Kosten und Benefits rund um Burnout zu schärfen. „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Burnout-Prophylaxe liegt auf der Hand!“, betont Michael Kornhäusel, Geschäftsführer der business doctors. „Gegen Burnout anzutreten ist eine Aufgabe für die Gesellschaft ebenso wie für Betriebe und den Einzelnen.“ Um genauer zu beschreiben, wovon wir eigentlich reden, lassen wir noch einmal die business doctors zu Wort kommen: „Laut Definition von Freudenberger, der 1974 das erste Mal das Wort Burnout in Zusammenhang mit totaler Erschöpfung verwendet hat, handelt es sich um eine multifaktorielle Krankheit. Nach verschiedenen Lehrmeinungen gibt es zwischen 70 und 120 Burnout-Faktoren, die letztlich zuständig werden können.
Krankheit als Prozess – reinrutschen, rauskommen
Gunther Schmidt, Volkswirt, Arzt und Psychotherapeut, vermittelt als gefragter Referent landauf, landab im deutschen Sprachraum Impulse zu Themen wie „Menschen erschöpft. Organisation erschöpft. Führung, was nun?“. Schmidt empfiehlt, anstelle festschreibender Diagnosen die Erschöpfungsphänomene als dynamische, fluktuierende und vor allem gestaltbare Prozesse zu betrachten. Man könne zum Beispielsagen, „jemand produziert das Burnout kontinuierlich“, statt „Er ist im Burn-out“ – ohne damit eine Schuldzuweisung zu formulieren. Es geht, so Schmidt, um die „Wechselwirkungen zwischen internen und kontextuellen Erlebnisnetzwerken“. Da kommt vieles zusammen – Glaubensätze als verinnerlichte Gewissheiten, unwillkürliche Prozesse, die gegenüber bewusstem Agieren immer schneller sind, dazu Erlerntes, Selbstbilder und Mutmaßungen, wie andere einen sehen. Daraus bilden sich gern hartnäckige, oft ungünstige Muster, die in die förderliche Verarbeitung von Herausforderung im Hier und Jetzt hineinpfuschen.
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Foto: iStock.com/grinvalds
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