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Gesundheitswesen
Der Personalmangel im Gesundheitswesen ist durch die Pandemie offensichtlicher denn je geworden. Angesichts der demografischen Entwicklung muss rasch gegengesteuert werden.
Von Ursula Rischanek
Die Pandemie hat Schwächen in vielen Bereichen unseres Alltags zutage gefördert oder verstärkt. Letzteres gilt ganz besonders für das Gesundheitswesen, vor allem die heimischen Krankenanstalten. So ist seit Ausbruch der Pandemie die dort ohnehin angespannte Personalsituation offenkundiger denn je geworden: Operationen mussten auch deshalb verschoben, ganze Abteilungen gesperrt werden. Aber nicht nur das: „Es kommt zu Überlastungsanzeigen, weil das der einzige Weg ist, sich auch abzusichern gegen Fälle, die auftreten können, wenn Pflegepersonen in Stresssituationen sind bzw. zu wenig Zeit haben, Pflege durchzuführen“, warnte Marianne Raiger, Landesvorsitzende Steiermark des österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes, im Februar. Es sei so, dass die Pflegepersonen erschöpft seien und jetzt teilweise aus dem Beruf ausscheiden oder in ein Burnout rutschte, so Raiger weiter. Eine Folge sei, dass Pflegekräfte auch frühzeitig in Pension gehen. Aber auch ein Berufswechsel wird immer wieder in Erwägung gezogen. Einer im Sommer des Vorjahrs präsentierten Studie zufolge denkt somit fast jede Zweite in einem Krankenhaus beschäftigte Pflegekraft ans Aufhören. Rund 86 Prozent der Befragten erklärten, dass sich die Arbeitssituation in der Pandemie sehr stark oder stark verschlechtert habe. 85 Prozent leiden unter der erhöhten psychischen Belastung, etwa die Hälfte fühlt sich sehr stark bis stark belastet. Setzen all jene, die an einen Jobwechsel denken, diesen tatsächlich um, würden rund 27.700 weitere Pflegekräfte fehlen. Das würde den Personalbedarf – laut Prognosen werden bereits 2030 mehr als 75.000 Pflegekräfte in Österreich fehlen – weiter verschärfen. Wobei vom fehlenden Personal nicht nur Krankenhäuser und Alters- beziehungsweise Pflegeheime, sondern auch der mobile Bereich, wo es an Heim- und Pflegehilfen, Besuchsdiensten oder Mitarbeitern der Hauskrankenpflege mangeln wird, betroffen sind.
Offene Stellen für Ärzte
Doch auch auf Ärzteseite können viele offene Stellen nicht besetzt werden. Dabei ist der Ansturm auf das (Zahn-)Medizinstudium ungebrochen: 15.788 Interessierte haben sich heuer verbindlich für das Aufnahmeverfahren Anfang Juli angemeldet. Rund 1.600 Studierende schließen pro Jahr ihr Medizinstudium ab, 40 Prozent davon allerdings verlassen danach Österreich. Somit können immer öfter viele Stellen, besonders am Land, kaum besetzt werden. Rund 1.600 Studierende schließen pro Jahr ihr Medizinstudium ab, 40 Prozent davon allerdings verlassen danach Österreich. Somit können immer öfter viele Stellen, besonders am Land, kaum besetzt werden. Die Situation dürfte sich sogar noch weiter verschärfen: Bis 2030 ist aufgrund der Altersstruktur mit einem Rückgang der Ärztezahlen um etwa 5,5 Prozent von aktuell rund 47.000 auf 44.400 zu rechnen, wie eine im Herbst 2021 veröffentlichte und von der Bundeskurie niedergelassene Ärzte beauftragte Studie zeigt.
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Foto: iStock.com/Eoneren
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