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„Es ist einmal genug“


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Zum Rücktritt von Landeshauptmann Günther Platter

Die vergangenen Monate haben ihn nachdenklich gemacht, so der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. Anfeindungen, Beleidigungen, Drohungen gegen ihn selbst, aber auch gegen sein persönliches Umfeld haben ihn in dem Entschluss bestärkt, dass in Tirol die Weichen neu gestellt werden müssen.

Von Christian Wieselmayer

36 Jahre lang war Günther Platter politisch tätig, die letzten 14 Jahre als Landeshauptmann von Tirol – seine politisch schönste Zeit, wie er sagt und von der er keinen einzigen Tag missen möchte. Trotzdem sei ihm die Entscheidung zum Rücktritt schlussendlich leichtgefallen. Besonders in den vergangenen zwei Jahren habe er Dinge erlebt, die er kein zweites Mal erleben möchte. Platter sprach über Anfeindungen, Beleidigungen und Drohungen gegen seine Person und sein persönliches Umfeld. Seit Beginn der Corona-Pandemie habe er viel über die Zukunft seines Landes nachgedacht, sagte der scheidende Landeshauptmann, und sei zum Schluss gekommen, dass nun der Zeitpunkt für eine Wende gekommen ist. Dazu erklärte Platter: „Die aktuellen Herausforderungen sind so groß, dass der nächste Landeshauptmann von Tirol mindestens fünf oder mehr Jahre im Amt bleiben muss. Das geht sich bei mir nicht mehr aus.“ Gleichzeitig präsentierte Platter seinen designierten Nachfolger: Wirtschaftslandesrat Anton Mattle. Der Landesparteivorstand der Tiroler ÖVP hat seinen Vorschlag einstimmig angenommen, betonte Platter, und Mattle zu seinem Nachfolger sowohl an der Spitze der Tiroler ÖVP als auch als ÖVP-Landeshauptmann-Kandidat bestimmt. Anton Mattle sagte auf der Pressekonferenz, dass er sich Platters Angebot gut und intensiv überlegt habe und sich jetzt freue, die Aufgabe mit Energie und Leidenschaft anzugehen.

Konstant schlechte Umfragewerte

Ausschlaggebend in Platters Überlegungen dürften einerseits die personellen Rochaden beim Koalitionspartner Grüne und vor allem interne, konstant schlechte Umfragewerte gewesen sein. International stand Platter vor allem zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 im Fokus, als das Krisenmanagement im Tiroler Skiort Ischgl massiv kritisiert worden war. Nach Bekanntwerden erster Infektionen hatten Tausende Touristen die Gemeinde fluchtartig verlassen und somit das Virus in ganz Europa verbreitet. Die Grünen haben ebenfalls eine wichtige Weichenstellung vollzogen. Klubobmann Gebi Mair wurde bei einer Landesversammlung zum Landtagswahl-Spitzenkandidaten gekürt. Er gewann gegen Soziallandesrätin Gabriele Fischer, die für einen eher konzilianten und sachlichen Kurs gegenüber dem Koalitionspartner steht und für die ÖVP als paktfähig gilt, Mair eher nicht. Auch inhaltlich taten sich zuletzt Gräben auf wie die grüne Forderung für eine generelle Temporeduktion auf den Straßen. Eine Entscheidung, die offenbar nicht mit der ÖVP abgestimmt war.

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Foto: Land Tirol / Berger

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