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Gamechanging
Gerade angesichts der gegenwärtigen Situation stellt sich die Frage, wie viel Gamechanging denn für den Großteil der Menschen tatsächlich noch zuträglich ist. Und der Ernst der Lage deutet auch darauf hin, dass es vielleicht ratsam wäre, nicht alles bloß als ein Spiel zu sehen, welches jederzeit von jedem beliebig verändert werden kann. Denn so kreativ und oft bedeutsam ein gezielter Regelbruch auch sein mag, setzt er eben gewisse Regeln und vor allem eine tiefgehende Kenntnis darüber voraus. Nur so wird der Regelbruch überhaupt als solcher wahrgenommen und kann Bedeutung erlangen.
Von Thomas Duschlbauer
Nur nichts versäumen
Es ist nicht zu übersehen, dass es heute viel weniger um den an unserer Alltagspraxis orientierten Begriff des „Sprachspiels“ von Ludwig Wittgenstein geht, sondern mit dem Spiel der Gamechanger eher ein Unterhaltungsaspekt im Vordergrund steht, der Menschen – etwa bei Veranstaltungen – mit Narrationen über den Wandel motivieren und bei der Stange halten soll. Dieser Vermittlung eines angenehmen Gefühls steht die Furcht gegenüber, den Wandel zu versäumen, die als „Fear of missing out“ (FOMO) bezeichnet wird. Ein Unbehagen stellt sich nicht etwa dann ein, wenn man mit einem Zustand unzufrieden ist und diesen verändern möchte. Nein, das Unbehagen findet in den Köpfen der Möchtegern-Wandler statt, weil sie Angst haben, etwas zu versäumen bzw. am Wandel an sich nicht teilnehmen zu können. Spätestens seitdem es gelungen ist, FOMO mit vordergründigen Innovationsaspekten zu koppeln, ist es auch selbstverständlich geworden, dazu ein dringendes Informationsbedürfnis zu entwickeln, das ständig gestillt werden muss, weil man ja nicht von heute auf morgen wie ein aussterbender Dinosaurier dastehen will.
Einhörner als vulnerable Gruppe
Denn gerade im Zusammenhang mit Unter[1]nehmen wie Kodak, Nokia oder Blackberry wird bei solchen Disruptionsmythen immer wieder der Vergleich mit der Evolution bemüht. Unternehmen, die zögerlich auf Entwicklungen wie die Digitalisierung reagieren, droht demnach das Schicksal von Dinosauriern, die nicht in der Lage waren, sich an radikal veränderte Umstände anzupassen. Die kleineren und genügsameren Säugetiere hingegen hätten daraus einen Vorteil gezogen und sich durchsetzen können. Deshalb gilt die Devise, dass man kein Verlierer, kein verknitterter Dinosauriersein sollte, sondern danach zu streben hat, ein sexy Einhorn zu werden.
Dabei zeigt das jüngste Beispiel des Start-ups Bitpanda, dass auch Einhörner genauso vulnerabel sein können wie die alten Saurier. Niemand könne momentan sagen, wann sich der Kryptomarkt erholen wird und es für Bitpanda wieder auf[1]wärts geht, teilten zuletzt die drei Gründer Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer mit. Die Ur[1]sache für die derzeitige Lage sehen sie im zu schnellen Wachstum des Unter[1]nehmens.
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Foto: Duschlbauer
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