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Dunkle Wolken am Horizont


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Konjunktur Salzburg

Die Salzburger Industrie blickt unsicheren Zeiten entgegen. Zwar liegt die Konjunkturkurve noch leicht über dem österreichischen Durchschnitt, die Auftragslage hat sich allerdings ein wenig verschlechtert. Energiekrise und Lieferkettenprobleme beeinträchtigen zunehmend die Arbeitsabläufe. Alles in allem steht ein konjunkturell schwieriger Herbst bevor.

Von Christian Wieselmayer

Die Zusammenfassung der IV-Konjunkturumfrage zum Quartal 02/22 lässt sich wie folgt zusammenfassen: Den Salzburger Industrieunternehmen geht es nach wie vor gut. Insgesamt hat sich an der sehr guten Geschäftslage kaum etwas geändert, jedoch fallen knapp die Hälfte der zuletzt optimistischen Beurteilungen mittlerweile etwas vorsichtiger aus. „Es ist zwar erfreulich, dass die schwierige Situation der Unternehmer noch nicht stärker abgebildet ist, aber der Ausblick zur künftigen Entwicklung ist bereits deutlich eingetrübt. Die Betriebe haben an allen Fronten mit der Energiekrise, den Schwierigkeiten der Supply Chain, Kostenexplosionen und dem Fachkräftemangel zu kämpfen“, erklärt Peter Unterkofler, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg. Die derzeitige Ertragssituation wird nur noch von einem Fünftel der Unternehmen als gut bewertet. Mit dem Wert 14,6 kühlt das Barometer des Geschäftsklimas im Vergleich zum Vorquartal rapide ab (Q1/22: 41,5). Dieses Klima wurde durch den Mittelwert zwischen aktueller und der Geschäftslage in sechs Monaten errechnet.

Energieproblematik

„Einen der wesentlichen Faktoren für die Unsicherheit bildet die Energie-Problematik“, sagt Peter Unterkofler und erklärt weiter: „Im Moment liegt der Gas-Füllstand in Salzburg mit rund drei Viertel bei einem sehr guten Wert, Tendenz jedoch unklar. Und die Erhöhungen bei den Strompreisen sind mittlerweile astronomisch. Damit beeinflusst die Energiekrise zusätzlich die ohnedies schon angespannten Lieferketten.“ „Die kräftige Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) wird dazu beitragen, die Inflation zu dämpfen. Das wiederum wird sich auf die Konjunktur auswirken“, merkt Unterkofler an und blickt dementsprechend zwiegespalten in die Zukunft: „Auch wenn sich die Auftragslage zurzeit noch sehr gut darstellt, sind die Aussichten, in Richtung Winter betrachtet, bei Weitem nicht rosig. Garantiert werden uns die Probleme langfristig begleiten, mit weiteren Verschlechterungen muss gerechnet werden.“

Die Ergebnisse im Detail

Im zweiten Quartal 2022 bewerten fast alle befragten Unternehmen die aktuelle Geschäftslage entweder als „gut“ bzw. „steigend“ oder mit „durchschnittlich“ bzw. „gleichbleibend“ und nur sieben Prozent als „schlechter“. Der Ausblick auf die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten ist fast unverändert zum Vorquartal: Mit 28 Prozent ist der Anteil jener Unternehmen, die ungünstigeren Zeiten entgegenblicken, leicht gesunken. Sprunghaft gestiegen ist die schlechtere Einschätzung der Auftragsbestände von null auf 13 Prozent sowie der Auslandsaufträge von null auf 20 Prozent im Vergleich der Quartale 1/22 und 2/22. Dies sollte als Warnung gesehen werden, auch wenn weiterhin alle zehn Parameter im positiven Bereich liegen. Momentan benötigen die befragten Unternehmen neue Mitarbeiter bzw. werden ihren aktuellen Beschäftigungsstand halten – zurückgegangen ist der Anteil der Unternehmen, die gezwungen sind, Stellen abzubauen (Q2: 8 %, Q1: 12 %) – so der Stand Mitte Juni 2022.

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Foto: iStock.com/peshkov

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