
Treten Sie mit uns in Kontakt! – Unsere Redaktionsteam nimmt Ihr Lob und Ihre Kritik gerne entgegen.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktion und einen konstruktiven Gedankenaustausch.

Chefin vom Dienst
+43 316 834020-41
redaktion@euromedien.at
Industrie Vorarlberg
Die Vorarlberger Industrie blickt aktuell sehr pessimistisch in die Zukunft. Das liegt vor allem an den stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, die nicht immer in vollem Umfang weitergegeben werden können, wie die aktuelle Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung belegt.
Von Christian Wieselmayer
Dieser hohe Kostendruck schmälert die Ertragslage der Vorarlberger Industrie massiv, hält Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg, fest. „Andererseits spüren die Unternehmen auch eine Abkühlung der Auftragslage, was die Stimmung zusätzlich eintrübt“, fasst Ohneberg die momentane Lage in der Vorarlberger Industrie zusammen. 38 Vorarlberger Unternehmen mit über 27.000 Beschäftigten haben sich an der aktuellen Konjunkturumfrage der IV Vorarlberg und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer (WKV) im zweiten Quartal 2022 beteiligt. Der Geschäftsklimaindex der Vorarlberger Industrie – der Mittelwert der Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und jener in sechs Monaten – hat sich nach der Verschlechterung vom letzten Quartal gegenüber dem vorletzten nochmal deutlich verschlechtert. Er ist mit +14,70 Prozentpunkten so tief wie zuletzt 2012 (mit Ausnahme der außerordentlichen Situation zu Beginn der Corona-Pandemie). Ohneberg dazu: „Auch wenn sich nach dem ersten Schock der Corona-Pandemie eine deutliche Aufwärtsstimmung gezeigt hat, so ist diese nun abrupt beendet. Mit den zahlreichen und gewichtigen Brandherden – von der hohen Inflation, den Rohstoffkosten, der Lieferkettenproblematik, der Energiekrise, dem Krieg in der Ukraine sowie unklaren Einschränkungen durch Covid im Herbst – kommen viele Faktoren zeitgleich auf die Wirtschaft zu, die ein hohes Ausmaß an Unsicherheit schaffen und so den Ausblick auf die kommenden Monate trüben.“ Die aktuelle Geschäftslage wird von 65 Prozent der befragten Unternehmen noch als gut bezeichnet, die Geschäftslage in sechs Monaten wird allerdings nur mehr von vier Prozent als gut eingeschätzt. Das spiegelt sich auch in der Einschätzung der Ertragslage in sechs Monaten wider: 46 Prozent der befragten Unternehmen erwarten eine schlechtere Ertragslage im kommenden halben Jahr, nur vier Prozent erwarten eine Verbesserung.
Langfristiger Plan zur Energiesicherheit benötigt
Eine der wesentlichen Faktoren für die Unsicherheit bilde die Energie-Problematik, so Ohneberg: „Seit rund einem Jahr ist der Energiepreis zunehmend gestiegen, Gas kostet mittlerweile am Spotmarkt das Vierfache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das setzt gerade energieintensive Unternehmen zunehmend unter Druck. Dazu kommen noch die Vorbereitungen, die diese Unternehmen für den Fall treffen müssen, dass sie gar kein oder nur mehr weniger Gas erhalten. Hier müssen für die Betriebe Voraussetzungen für den Umstieg geschaffen werden wie die finanzielle Unterstützung bei der Umrüstung und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen wie die Anpassung der Emissionsgrenzen.“ Weiters braucht es laut Ohneberg in diesem Zusammenhang einen langfristigen Plan: „Dass wir die Abhängigkeiten reduzieren müssen, ist auch aus Industriesicht vollkommen klar. Neben einem kurzfristigen von der IV geforderten ‚Masterplan Gas‘ zur Reduktion der Abhängigkeit und zur Planung des Worst-Case-Szenarios brauchen wir aber auch einen langfristigen Plan zur Energiesicherheit – ohne bewusst in Kauf genommene Wohlstandsverluste und mit einer technologischen Offenheit gegenüber unterschiedlichen Energieträgern.“
Alles lesen? Hier geht's zum ganzen Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wirtschaftsnachrichten West
Foto: iStock.com/industryview
Mehr aus der Region West erfahren?
No comments
leave a comment
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.