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Kreislaufwirtschaft
Das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit, aber auch die Ressourcenknappheit rücken die Wiederverwendung von Baumaterialien vermehrt in den Fokus.
Von Ursula Rischanek
Stahl, Vorprodukte für die Herstellung von Fliesen, Aluminium und viele andere Baumaterialien sind derzeit als Folge des Krieges in der Ukraine und nach wie vor existierender Knoten in den globalen Lieferketten nicht immer leicht zu bekommen. Dazu kommt die wachsende Knappheit von Ressourcen: So hat sich die Nachfrage nach Sand, Kies und Zement in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht: Ersterer ist gar mit 40 bis 50 Milliarden Tonnen pro Jahr einer der wichtigsten Handelsrohstoffe weltweit. Nicht zuletzt bestimmt die Debatte um die Nachhaltigkeit zunehmend das Beschaffungswesen, auch in der Bauwirtschaft. Und rückt damit das Thema Kreislaufwirtschaft in den Vordergrund: Immer öfter werden demnach die bei Abbrüchen von Bauwerken anfallenden Materialien nicht mehr deponiert, sondern recycelt. Bei mineralischen Baustoffen, Stahl und Schrott funktioniert das mittlerweile sehr gut, bei Kunststoffen hingegen gibt es noch Luft nach oben. Ebenfalls noch häufig auf Deponien landen Gips und Mineralwolle. „Ab 2026 gibt es für beide allerdings ein Deponierverbot“, erzählt Thomas Romm, Architekt und Gründer des auf Re- Use spezialisierten Start-ups BauKarussell.
Gute Rohstofflieferanten
Zu holen ist in alten Gebäuden jedenfalls einiges: Allein in Wien ruhen nach Angaben des Christian- Doppler-Labors für anthropogene Ressourcen knapp 400 Millionen Tonnen Baustoffe. Mehr als 90 Prozent davon entfallen auf mineralische Rohstoffe wie Ziegel und Beton, der Rest auf Metalle. Immer öfter werden aber nicht nur die erwähnten Baumaterialien, sondern auch Innenausstattungen und sogar Möbel nicht einfach entsorgt, sondern einer neuen Verwendung zugeführt. „Wir erarbeiten gemeinsam mit lokalen sozialwirtschaftlichen Betrieben im Umfeld des Bauvorhabens in einer Potenzialanalyse, wie die Projektentwicklung kostenneutral Ressourceneffizienz erhöht, Kreislaufwirtschaft fördert und gleichzeitig wichtige Arbeitsplätze für Benachteiligte schaffen kann“, sagt dazu Romm. Dass das funktioniert, zeigen immer mehr Beispiele: Beim Rückbau des Ferry-Dusika-Stadions in Wien hat BauKarussell gemeinsam mit seinen Partnern in insgesamt 3.300 Stunden sozialwirtschaftlicher Arbeit 80.000 kg Material bearbeitet– ein Viertel wurde wiederverwendet. Innerhalb kürzester Zeit wurden beispielsweise 1.100 Stühle an zahlreiche private und gewerbliche Abnehmer vermittelt, die Gemeinde Großenzersdorf wiederum verwendet 70 Steinblöcke, die aus dem Außenbereich des Stadions stammen, zur Parkgestaltung.
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Foto: Harald A. Jahn
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