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Digitaler Wandel im österreichischen Mittelstand


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Digitalisierung

Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY belegt, dass die Bedeutung der
Digitalisierung durch Corona gestiegen ist bzw. steigt. Doch nur jeder zweite Betrieb plant
Investitionen.

Von Christian Wieselmayer

Bereits 2020 hatte die Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub in Österreich ausgelöst, der sich auch im Folgejahr erneut bemerkbar gemacht hat. Obwohl sich vergangenes Jahr Homeoffice, virtuelle Zusammenarbeit und digitales Umdenken bereits vielerorts gut manifestiert haben, geben auch heuer fast drei von vier befragten Mittelständlern (73 Prozent) an, dass die Wichtigkeit digitaler Technologien durch die Covid-19- Krise noch weiter gestiegen ist. Lediglich jedes 50. Unternehmen stellt hingegen eine gesunkene Bedeutung fest. 80 Prozent der Betriebe weisen ihnen inzwischen eine mittelgroße oder sehr große Bedeutung zu – vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 77 Prozent. 29 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent) bewerten die Rolle der Digitalisierung sogar als sehr groß. Auf Platz eins im Relevanz-Ranking liegen Finanzdienstleister (51 Prozent), gefolgt von Transport, Verkehr und Energie (34 Prozent), Schlusslicht ist der Real-Estate- Sektor (zehn Prozent). Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungsund Beratungsorganisation EY, für die über 600 mittelständische Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern in Österreich befragt wurden. „Viele Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass die digitalen Veränderungen, die aufgrund der Corona-Pandemie sehr rasch notwendig waren, zahlreiche Vorteile bieten und oft nun gar nicht mehr wegzudenken sind. Dennoch gilt es, sich nicht auf dem implementierten Status quo auszuruhen, denn der Technologiebereich entwickelt sich stetig weiter. Um auf der Überholspur zu bleiben, ist auch weiterhin Mut zu digitaler Transformation gefragt“, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich.

Hälfte plant keine digitalen Investitionen

„Möchte man weiterhin mit der Digitalisierung Schritt halten, sind Investitionen unverzichtbar“, ergänzt Axel Preiss, Leiter der Unternehmensberatung bei EY Österreich. Aktuell kommen digitale Technologien vor allem im direkten Kundenkontakt zum Einsatz (78 Prozent), gefolgt von der Nutzung mobiler Endgeräte (52 Prozent). Rund jeder sechste Mittelständler in Österreich (16 Prozent) will in den kommenden zwei Jahren Cloud Computing im eigenen Unternehmen einsetzen, zwölf Prozent wollen Data Analytics einführen und jedes zehnte Unternehmen (zehn Prozent) setzt auf künstliche Intelligenz. Trotz des Digitalisierungsschubs will fast jeder zweite Mittelständler (49 Prozent) in den kommenden zwei Jahren keine zusätzlichen digitalen Technologien im eigenen Betrieb umsetzen.

Fachkräftemangel auch hier ein Problem

Immerhin acht von zehn Mittelständlern (81 Prozent) sehen derzeit keine hindernden Faktoren, die sie von einer Investition in die Digitalisierung des eigenen Geschäfts abhalten. Bei gewünschten, aber nicht durchführbaren Investitionen macht vor allem der Fachkräftemangel einen Strich durch die Rechnung: Jedes elfte befragte Unternehmen (neun Prozent) nennt fehlendes Personal als Investitionshemmnis Nummer eins, rund jedes 14. befragte Unternehmen (sieben Prozent) begrenzte finanzielle Ressourcen. Fehlendes Know-how wird nur von sechs Prozent der Betriebe als Hindernis genannt. „Über alle Branchen hinweg haben 83 Prozent Probleme damit, geeignete Fachkräfte zu finden – das hat auch Auswirkungen auf geplante Digitalisierungsprojekte, die durch fehlendes Personal nur langsam oder gar nicht vorankommen“, führt Preiss aus. Die Verfügbarkeit von Fachpersonal für das Vorantreiben von digitalen Technologien ist derzeit am eingeschränktesten in Oberösterreich (18 Prozent), gefolgt von Tirol und Vorarlberg (je 17 Prozent).

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Foto: iStock.com/Galeanu Mihai

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