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Gedämpfter Pessimismus


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Industrie Oberösterreich

In der Aussicht auf einen starken konjunkturellen Aufschwung nach zwei Pandemiejahren waren die Hoffnungen der oö. Industrie für das Jahr 2022 groß. Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat sie letztlich zunichtegemacht.

Generell wird offenbar mit Corona-Lockdowns, Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflationssorgen dieses Jahrzehnt von multiplen Herausforderungen für die heimische Industrie eingeleitet. Eine Zeitenwende wurde vollzogen. Die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Oberösterreich innerhalb Europas und im globalen Vergleich kommt dadurch enorm unter Druck. Gleichzeitig würden Krisenzeiten auch enorme Chancen für einen starken Industriestandort wie Oberösterreich bieten. Geht es nach den Vorstellungen der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) müsse das Bundesland nun vom Krisenmodus wieder in den Zukunftsmodus schalten und strukturelle Hausaufgaben erledigen, die den Standort weiter stärken. Die Herausforderungen des vergangenen Jahres werden die Industriebetriebe in Oberösterreich auch 2023 intensiv beschäftigen – auch wenn sich ein ruhigeres Fahrwasser abzeichnet.

Die Zuversicht wächst

Nach sehr pessimistischen Einschätzungen infolge der Energiekrise im dritten Quartal 2022 ist die Zuversicht inzwischen jedoch wieder deutlich gestiegen. Die Industrie in Oberösterreich konnte sich dank zahlreicher Maßnahmen vielfach erfolgreich an die neuen Rahmenbedingungen anpassen und blickt wieder etwas positiver auf die wirtschaftliche Entwicklung im neuen Jahr. Das Umfeld bleibt jedoch sehr herausfordernd und die Anspannung hoch. „Die Lage in den verschiedenen Branchen ist sehr heterogen, entsprechend stark schwanken vielfach die Abrufe der Kunden. Kapazitätsplanungen sind daher für viele Betriebe weiterhin enorm schwierig“, erklärt Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der IV OÖ. Das wird auch in den Ergebnissen der IV-OÖ Konjunkturumfrage über das vierte Quartal 2022 bestätigt, die mit 99 teilnehmenden Firmen, die zusammen mehr als 112.000 Mitarbeiter beschäftigen, stattfand.
In der Detailbetrachtung ergibt sich daraus folgendes Bild: Gewichtet nach Mitarbeiterzahlen, melden 36 Prozent der Unternehmen zurzeit eine gute bzw. steigende Geschäftslage (nach 57 Prozent im Vorquartal), 60 Prozent eine gleichbleibende und nur vier Prozent eine schlechte Geschäftslage. Allerdings zeigt diese Umfrage auch einen deutlichen Einbruch des Auftragsbestandes. „Die globale Konjunkturabkühlung hat damit bereits deutliche Spuren in den Unternehmen der oberösterreichischen Industrie hinterlassen“, betont Haindl-Grutsch.
Das Umfeld bleibt auch 2023 volatil, die Lage in den verschiedenen Branchen ist sehr heterogen. Entsprechend stark schwankend sind vielfach die Abrufe der Kunden, was die Kapazitätsplanungen daher für viele Betriebe weiterhin enorm erschwert. Noch offen ist, wie sich Energiepreise, Inflation und Zinsen in nächster Zeit entwickeln werden, und damit, wie stark das globale Wachstum eingebremst wird. Wieder optimistischer ist die Einschätzung zur Entwicklung der Wirtschaft in China im zweiten Halbjahr 2023 aufgrund der Covid-Öffnung. Der wirtschaftliche Abschwung sollte sich dann in eine langsame Aufwärtsbewegung umkehren. „Die Zuversicht, dass 2023 ein Durchschnittsjahr werden könnte und keine tiefe Rezession folgt, ist deutlich gestiegen, die Anspannung bleibt jedoch hoch“, so Stefan Pierer, Präsident der IV OÖ.

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Foto: voestalpine AG

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