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Bauwirtschaft Vorarlberg
In einer Blitzumfrage der Bauinnung Vorarlberg wurde nach den Auswirkungen der globalen Konjunkturbremse gefragt. Das Ergebnis: Die Politik ist bei Energiepreisen und der Wohnbauförderung gefordert.
Von Florian Eckel
Nach einem Jahrzehnt des stetigen Wachstums stellt sich bei der Vorarlberger Bauwirtschaft eine Verlangsamung der Konjunktur ein. Drei Jahre Pandemie, der russische Angriffskrieg in der Ukraine und damit einhergehend hohe Energiepreise, Ressourcenknappheit, Inflation und Teuerung zeigen deutliche Auswirkungen. Das ist das Ergebnis der Blitzumfrage zum Jahresende, die im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Für das erste Halbjahr 2023 rechnen die Vorarlberger Bauunternehmen mit einem Auftragsrückgang von mindestens 15 Prozent. „Dennoch ist die heimische Bauwirtschaft nach wie vor ein stabiler Wirtschaftsfaktor. Die Auftragsbücher sind bis zum Sommer 2023 – mit regionalen Unterschieden – noch gefüllt“, betont Innungsmeister Peter Keckeis.
Rückgang hat sich abgezeichnet
Die aktuelle Abflachung, bedingt durch Krisen und Teuerungen, hat sich in einzelnen Bereichen bereits seit Längerem angekündigt. In diesem Jahr bekam auch die heimische Bauwirtschaft die Auswirkungen der globalen wirtschaftlichen Situation deutlicher zu spüren. Die steigenden Energiepreise und die mit der stark steigenden Inflation verbundene Teuerungswelle spiegeln sich in der aktuellen Auftragssituation wider. Gemäß der Umfrage unter den Vorarlberger Betrieben wird die Auftragslage Ende 2022 mit minus neun Prozent als leicht rückgängig eingeschätzt, was sich auch mit den Erhebungen der Bundesinnung für ganz Österreich deckt. Für die erste Jahreshälfte 2023 erwarten die Bauunternehmen einen weiteren Rückgang mit einem Minus von 13 Prozent beim Auftragsvolumen. Im gewerblichen sowie im Industrie- und öffentlichen Hochbau wird die Auftragslage für 2023 mit minus 15 Prozent eingeschätzt, im Tiefbau mit minus 18 Prozent.
Wohnbau unter Druck
Besonders drastisch ist die Situation im Bereich Wohnbau, was sich bereits 2022 deutlich abgezeichnet hat. „Ein Sommer der Verunsicherung ist in einen Herbst mit negative Prognosen übergegangen“, beschreibt Johannes Wilhelm, Wohnbausprecher und stellvertretender Innungsmeister, die Entwicklung. Die befragten Bauunternehmer und Wohnbauträger erwarten durchwegs einen Rückgang im Wohnbau von mindestens 30 Prozent – einige rechnen sogar damit, dass der Wohnungsmarkt zum Stillstand kommt. Für diese negative Einschätzung gibt es mehrere Gründe: Strengere nationale Regeln bei Kreditvergaben verhindern, dass Eigentum vor allem für junge Menschen leistbar ist. Käufer einer Immobilie müssen für 20 Prozent des Kaufpreises Eigenkapital nachweisen können, die monatlichen Kreditraten dürfen maximal 40 Prozent des verfügbaren Netto-Haushaltseinkommens ausmachen und die Laufzeit der Finanzierung darf 35 Jahre nicht übersteigen. Dazu kommen die hohe Inflation, steigende Zinsen und Energiepreise und die allgemeine Teuerung. Johannes Wilhelm: „Viele Menschen können sich Wohnungseigentum unter den derzeitigen Voraussetzungen einfach nicht mehr leisten. Investieren hat aber auch stets eine emotionale Komponente – in einem positiv gestimmten Umfeld fallen die Entscheidungen für Investitionen leichter. Dies trifft auch im privaten Bereich zu.
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Foto: iStock.com/Drazen Lovric
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