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Wirtschaftsstandort Oberösterreich
Der Mitarbeitermangel und die hohe Steuerbelastung belasten die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich. Das Beratungsunternehmen Deloitte ortet daher dringenden Handlungsbedarf.
Von Ursula Rischanek
Auf den ersten Blick steht der Wirtschaftsstandort Österreich mit dem zehnten Platz im internationalen Vergleich zwar gut da. Dies geht aus dem Deloitte Radar 2023, mit dem jährlich die Attraktivität und internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes untersucht werden, hervor. Dafür wurden mehr als 180 heimische Top-Führungskräfte befragt und die wichtigsten globalen Standort[1]Indizes analysiert. Auf den zweiten Blick jedoch zeigt sich Handlungsbedarf: Denn die Entwicklung der letzten zehn Jahre zeigt, dass sich die Alpenrepublik nicht viel bewegt hat – mit keiner Aussicht auf eine Verbesserung in Richtung Top-Positionen. „Österreich hält sich im globalen Wettbewerb solide, aber vergleichbare Standorte sind mit Abstand vor uns. Unser Ziel sollten die Top-Fünf in Europa sein, dafür gibt es aber großen Handlungsbedarf: Vor allem der anhaltende Arbeitskräftemangel, gepaart mit der anrollenden Pensionierungswelle, bringt Herausforderungen mit sich, denen sich der Wirtschaftsstandort stellen muss“, sagt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.
Arbeitsmarkt ist größte Herausforderung
Ein funktionierender Arbeitsmarkt gilt im internationalen Wettbewerb als zentraler Erfolgsfaktor. Die heimischen Führungskräfte unterstreichen das: Mehr als zwei Drittel sehen die Rolle des Arbeitsmarktes als sehr wichtig an. Laut den Befragten ist Österreich hier im europäischen Vergleich sogar noch relativ gut aufgestellt: 39 Prozent vergeben für den Arbeitsmarkt ein „Sehr gut“ oder „Gut“. Der Großteil der Befragten (41 Prozent) rechnet allerdings mit einer negativen Entwicklung. Aktuell würden rund 200.000 Arbeitskräfte fehlen, bis 2040 könnten es Prognosen der Statistik Austria zufolge bis zu 500.000 sein. „Es fehlt in Österreich an Ambition, das Problem des Personalmangels strukturell zu lösen. Das ist gefährlich, denn der Arbeitskräftemangel wird uns noch lange begleiten“, so Breit. Er fordert in diesem Zusammenhang unter anderem eine weitere Flexibilisierung des Arbeitsmarktes in zeitlicher und örtlicher Hinsicht, eine Öffnung des Arbeitsmarktes, die bessere und schnellere Integration von Geflüchteten sowie flächendeckende Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Einer flächendeckenden Verkürzung der Arbeitszeit erteilt Breit hingegen eine Absage: „Das wäre, als würde man jemandem, der an Blutarmut leidet, einen Aderlass statt einer Transfusion verordnen.“ Attraktiviert werden müsse weiters eine längere Beschäftigung. Denn bei der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zeigen sich klare Schwächen: 43 Prozent der Befragten vergeben dafür ein „Genügend“ oder „Nicht genügend“. Auch die Attraktivität des Arbeitsmarktes für Expats lässt zu wünschen übrig. 38 Prozent benoten diese mit „Genügend“ oder „Nicht genügend“, 39 Prozent mit „Befriedigend“. An Lösungsvorschlägen mangelt es nicht, haben die Unternehmen doch klare Vorstellungen, was nun zu tun wäre: So halten 90 Prozent steuerliche Erleichterungen bei Zuverdienstmöglichkeiten in der Pension für wichtig, 86 Prozent fordern die Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitnehmer ab 60 Jahren. Ein weiterer Punkt ist die aktive Zuwanderungspolitik: 86 Prozent bewerten diese für Schlüsselbranchen als wichtig. Ein erleichterter Arbeitsmarktzugang für Geflüchtete hat die Zustimmung von 83 Prozent der Befragten.
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Foto: iStock.com/FG Trade
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