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Energiepreise belasten Green-Tech-Standort


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Energiepreise

Hohe Energiepreise belasten Haushalte und Unternehmen. Für energieintensive Industriebetriebe ergibt sich ein zunehmender Wettbewerbsnachteil. Aus der Wirtschaft wird fehlender Wettbewerb im Energiesektor kritisiert. Ausbau von erneuerbaren Energien sowie der Netzinfrastruktur muss beschleunigt werden. Der Green-Tech-Bereich ist für Südösterreich ein enormer Wachstums- und Beschäftigungsmotor. Die Standortbedingungen dürfen sich nicht verschlechtern.

Von Stefan Rothbart

 Südösterreich mit seinem Green-Tech-Valley, das sich über die Bundesländer Steiermark und Kärnten erstreckt, ist eine der klimafreundlichsten Produktionsstandorte, wenn es um Green Tech und Industrieproduktion geht. Die Beispiele innovativer Ansätze von Unternehmen, um einen Beitrag für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten, sind zahlreich. Der Leiterplattenbauer AT&S in Leoben forciert beispielsweise das Recycling von Kupfer und reduziert damit CO2-Emissionen. Bis 2025 will der Konzern mindestens 80 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Bis 2030 sollen darüber hinaus alle fossilen Energieträger innerhalb der eigenen Produktionsstandorte weltweit ersetzt werden. Bei Stoelzle Oberglas in Köflach spart man Energie, indem man Recycling-Prozesse bereits in der Produktion einsetzt und Altglas-Komponenten in den Rohstoffmix einbringt. Für jeden Prozentanteil recyceltes Glas spart man 0,25 Prozent der Energie ein. Und selbst beim energieintensiven Bergbau am steirischen Erzberg setzt man bei den großen Schwertransportern jetzt auf Elektromobilität. Drei Millionen Liter Diesel können dadurch pro Jahr eingespart werden.

Südösterreich als klimafreundlichster Industriestandort

Das sind nur einige von vielen Beispielen, die Südösterreich inzwischen zu einem der klimafreundlichsten Industriestandorte der Welt machen. Bis zu drei- bis fünfmal weniger Emissionen erzeugt die heimische Green-Tech-Industrie im Durchschnitt, verglichen mit Produktionsstandorten etwa in Asien oder Nordamerika. Hinzu kommt noch der Export von Green-Tech-Produkten, die im Einsatz erhebliche CO2-Reduktionen zur Folge haben. Etwa die Kraftwerkstechnologien von Andritz, deren Turbinen und Generatoren weltweit in Wasserkraftwerken und Biomasseanlagen zum Einsatz kommen und global CO2 einsparen helfen. Oder die Motorenentwickler von AVL, die daran arbeiten, Verbrennungsmotoren für klimaneutrale Treibstoffe wie Wasserstoff und E-Fuels klimafit zu bekommen. Die Steiermark ist ein Land, das überdurchschnittlich von energieintensiven Industriezweigen geprägt ist. Insgesamt sind knapp 32.000 Arbeitnehmer in der energieintensiven Industrie tätig, das sind 29,6 Prozent der Industriebeschäftigten bzw. um 40 Prozent mehr als im Schnitt der Bundesländer, wie eine Studie von Joanneum Research im Auftrag der IV Steiermark ergeben hat. Die Analyse zeigt, dass die besonders energieintensiven Branchen für 79 Prozent des energetischen Endverbrauchs der steirischen Industrie (66.600 TJ) stehen. 13,7 Prozent der steirischen Bruttowertschöpfung entfallen auf die energieintensive Industrie. Im Österreich-Schnitt sind es 7,6 Prozent, was die überdurchschnittliche Relevanz dieses Industriezweiges für die Steiermark verdeutlicht. „Zentral ist, dass, wenn in der Steiermark mehr produziert wird, die Emissionen nur unterproportional steigen. Das ist ein Beleg für die hohe Energieeffizienz und die Entkopplung von Produktion und Emission“, betont JR-Studienautor Eric Kirschner. Während im Zeitraum 2011 bis 2018 die Bruttowertschöpfung in der Warenherstellung um 23,9 Prozent gestiegen ist, erhöhten sich die Treibhausgasemissionen (THG) nur um 1,5 Prozent. Relativ gesehen ist damit ein deutlicher Rückgang der THG-Emissionen gelungen.

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Foto: Zukunft Industrie

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