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Green Tech
Afrika wächst und der Bedarf an nachhaltigen Technologien steigt. Für Österreichs Green-Tech-Industrie bieten sich enorme Exportchancen. Doch diese werden hierzulande bislang noch wenig erkannt. Der Steirer Markus Maierhofer hat vor einigen Jahren erfolgreich den Markteintritt der Firma Komptech in Ghana geleitet. Er sieht für die heimische Industrie großes Potenzial, aber auch Hürden. Österreich brauche eine Afrikastrategie, denn für österreichische Green-Tech-Betriebe ist Afrika ein Kontinent der Zukunft.
Von Stefan Rothbart
Vor fünf Jahren wandte sich eines der größten afrikanischen Entsorgungsunternehmen an über zehn Unternehmen in ganz Europa, um gemeinsame Maßnahmen zur Modernisierung des Abfallsektors zu ergreifen. Die Firma Komptech aus der Steiermark, die Abfallaufbereitungsanlagen baut, war die Einzige, die die Anfrage ernst genommen hat. Markus Maierhofer, damals Vertriebsmanager bei Komptech, flog nach Ghana und zog gemeinsam mit seinem Kollegen Gottfried Reither, Leiter des Anlagenbaus bei Komptech, einen 13-Millionen-Euro-Auftrag an Land, den damals größten der Firmengeschichte. Seither ist das Afrikageschäft massiv gewachsen. „Wir haben in den vergangenen Jahren in Kooperation mit einem der größten westafrikanischen Entsorgungsbetriebe, der ghanaischen Zoomlion-Gruppe, Abfallrecyclinganlagen von Komptech in der Größenordnung von mehr als 60 Millionen Euro umgesetzt“, berichtet Maierhofer, der inzwischen Chef-Afrika-Vertriebspartner von Komptech ist und eine Reihe weiterer Unternehmen vertritt und berät. Insgesamt 15 Anlagen zur Kompostproduktion wurden vom steirischen Unternehmen in Ghana errichtet.
Exportgeschäfte wie jene von Markus Maierhofer sichern nicht nur Arbeitsplätze in Österreich, sondern schaffen auch neue in Afrika und bringen die grüne Transformation auf dem Kontinent voran. „Wir haben hier mit österreichischem Know-how und Wertschöpfung nicht nur mehr als 2000 regionale Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch geholfen, 750.000 Tonnen THG-Emissionen einzusparen“, berichtet Maierhofer. Accra, die Hauptstadt Ghanas, ist bekannt für ihre Mülldeponien. Abfallaufbereitungsanlagen wie von Komptech helfen dabei, das immense Müllproblem afrikanischer Städte anzugehen. „Mehr als 50 Prozent der deponierten Abfallmenge konnten wir reduzieren“, so Maierhofer. Ein Quantensprung in Sachen Klima- und Umweltschutz in Afrika.
Afrikas Nachfrage nach Green Tech
Afrika ist geprägt durch ein enormes Bevölkerungswachstum und die daraus resultierende Zunahme des Müllaufkommens. Müllkippen gehen über und verschmutzen Boden und Gewässer. Afrikanische Bevölkerungen fordern vermehrt ein Handeln der Regierungen, weiß Maierhofer: „Die Modernisierung der Abfallentsorgung findet zunehmend Bedeutung auf der politischen Agenda. Neben den politischen Impulsen wie der Schaffung von regulatorischen Rahmenbedingungen für den Abfallsektor ist die Einbindung des privaten Sektors für den Bau und die Betreibung von Deponien notwendig.“ Afrikanische Länder wie Ghana (5,4 Prozent), Kenia (7,5 Prozent) Burkina Faso (6,9 Prozent) oder Benin (6,0 Prozent) und zahlreiche weitere weisen ein starkes Wachstum auf. Die Nachfrage nach nachhaltigen Technologien steigt rapide. Nicht nur Abfallbeseitigung und Recycling stehen im Fokus, sondern auch erneuerbare Energien, Elektromobilität und Gebäudetechnik sowie Infrastruktur. Für österreichische Green-Tech-Betriebe ist Afrika ein Kontinent der Zukunft, ist Maierhofer überzeugt. „Die Chinesen haben bereits vor Jahren das Potenzial erkannt und sind uns hier um einiges voraus. Afrika bietet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten sich wirtschaftlich zu engagieren“, berichtet der steirische Afrika-Experte.
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Foto: Maierhofer
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