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Strategie Klimawandel
Lokale, meist unternehmergeführte Betriebe setzen in Zeiten des Klimawandels auf jahrhundertealte
Traditionen. Der technologische Fortschritt macht die Produktion einfacher und Erzeugergemeinschaften
können helfen, die aktuell erforderlichen Mengen herzustellen.
Von Marie-Theres Ehrendorff
Regionale Lebensmittel und Produkte, die den „lokalen Geschmack spiegeln“ liegen beim Konsumenten im Trend und erleben einen außerordentlichen Zuspruch. Gleichzeitig ist die Diskussion um die Versorgungssicherheit mit agrarischen Rohstoffen von größter Bedeutung. „Nicht nur aus Sicht der Konsumenten, sondern auch aus jener der Produzenten“, weiß Karl Schwarz, der in fünfter Generation die Privatbrauerei Zwettl führt. „Unsere Biere werden seit mehr als 300 Jahren aus regionalen Rohstoffen hergestellt.“ Der Klimawandel stellt jedoch alle Beteiligten der Wertschöpfungskette Bier vor Herausforderungen.
Im Waldviertel findet sich ein Parade-Beispiel für eine gelungene regionale Kooperation. Anlässlich der heurigen Gerstenernte lud die Privatbrauerei in den nördlichen Teil Niederösterreichs ein, um gemeinsam mit Landwirten und der Erzeugergemeinschaft Edelkorn – welche die Landwirte der Region vereint – Konzepte gegen die Folgen des Klimawandels zu präsentieren.
Die Wertschöpfung zwischen den lokalen Akteuren läuft wie am Schnürchen: Auf 500 Hektar bauen 130 Mitgliedsbetriebe von Edelkorn im Bezirk Waidhofen/Thaya Braugerste exklusiv für die Brauerei Zwettl und für die zum Unternehmensverbund gehörende Bierwerkstatt Weitra an. Zwettler verarbeitet jährlich rund 2.500 Tonnen dieser regionalen Braugerste. Grundlage dafür sind langjährige Vereinbarungen mit fixen Abnahmegarantien und der Zahlung eines „freiwilligen Waldviertel-Bonus“ an die beteiligten Landwirte.
Winterbraugerste für Waldviertler Bier
Aufgrund des schwankenden Klimas mit längerer Trockenperioden und zunehmender Hitze hat sich die Art der angebauten Gerste jedoch gewandelt. Wurde früher mehrheitlich Sommerbraugerste für das Bierbrauen eingesetzt, wird nunmehr auf einen gesunden Mix zwischen Sommerbraugerste und Winterbraugerste gesetzt. Heuer werden erstmals 40 Prozent Winterbraugerste und 60 Prozent Sommerbraugerste angebaut. „Dieser Mix gibt sowohl unseren landwirtschaftlichen Mitgliedsbetrieben als auch der Brauerei Sicherheit“, weiß Barbara Widner, Obfrau der Erzeugergemeinschaft Edelkorn. „Wir kooperieren seit mehr als 20 Jahren mit Edelkorn und haben seither rund 40 Millionen Kilogramm regionale Gerste verarbeitet“, betont Karl Schwarz.
Winterbraugerste nutzt Feuchtigkeit der kühleren Monate
Die bereits im Herbst des Vorjahres ausgesäte Winterbraugerste profitiert von der Feuchtigkeit in den kühleren Monaten – wohingegen die erst zwischen Februar und April ausgesäte Sommerbraugerste von Wetterextremen wie Hitze und Trockenheit beeinflusst wird und dadurch zunehmend nicht die für den Brauvorgang notwendigen Proteinwerte ausbilden kann. Daher setzen Brauereien verstärkt beide Varianten ein. Heinz Wasner, Braumeister bei Zwettler: „Früher haben wir 20 Prozent Winterbrau- und 80 Prozent Sommerbraugerste eingesetzt – nun geht die Tendenz immer stärker in Richtung noch mehr Winterbraugerste. Sie steht dank der Züchtungserfolge in ihrer Braufähigkeit der Sommerbraugerste zwischenzeitig um nichts nach.“
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Fotos: Philipp Lipiarski für Privatbrauerei Zwettl
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