IG Windkraft: Bevorzugung von Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland muss beendet werden
St. Pölten, 15. November 2018. – Zum wiederholten Male sollen die Netzentgelte für heimische Stromerzeuger angehoben werden. In Summe bedeutet das für Windkraftbetreiber in Österreich eine Reduktion derErlöse bis zu 3%. „Netzentgelte sind nur von heimischen Stromerzeugern zu zahlen. Atom- und Kohlestromimporte sind davon ausgenommen“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und fordert umgehend diese Benachteiligung zu beenden.
Mit der von der E-Control vorgelegten Systemnutzungsentgelte-Verordnung sollen die heimischen Stromerzeuger wieder stärker belastet werden. Die Verordnung legt fest wer die anfallenden Netzentgelte zu zahlen hat. Diese werden durch mehrere Komponenten eingehoben. Zwar kommt es durch die Umsetzung einer EU-Norm beim Systemdienstleistungsentgelt zu einer Entlastung, die Explosion beim Netzverlustentgelt um bis zu 60% bewirkt in Summe aber, dass die Erlöse der Windkraftbetreiber um 0,9% bis 2,8% einbrechen. Darüber hinaus wird gerade die Kostenverrechnung bei der Regelenergie umgestellt, was zu einem zusätzlichen Anstieg bei den Ausgleichsenergiekosten führen wird. „Die Einhebung von Netzverlustentgelten von Erzeugern ist sachlich nicht gerechtfertigt. Marktverzerrende Entgelte zulasten heimischer Erzeuger stellen einen eindeutigen Wettbewerbsnachteil für dieösterreichische Stromerzeugung dar“, bemerkt Moidl.
Stromimporte werden, im Gegensatz zu allen Nachbarländern, in Österreich finanziell begünstigt
Zum wiederholten Male weist die Windbranche darauf hin, dass Stromerzeuger in Österreich mit Netzgebühren belastet werden, welche in Nachbarländern nicht zu leisten sind und auch nicht auf Stromimporte eingehoben werden. Damit wird die heimische Erzeugung im Vergleich zur Stromerzeugung im Ausland benachteiligt. Die Folgen sind unter anderem steigende Energieimporte, ein negativer Anreiz für den heimischen Anlagenbetrieb und nachteilige volkswirtschaftliche Auswirkungen durch die Limitierung der Erzeugung in Österreich. „KeinNachbarland bestraft die heimische Stromerzeugung. Da ist es kein Wunder, dass Österreich noch immer mit 11% Nettostromimporten Unmengen Atom- und Kohlestrom importiert anstatt die heimische Produktion von Ökostrom anzukurbeln“, kritisiert Moidl.
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