Bremsspur in der oberösterreichischen Industriekonjunktur
Oberösterreich, 23. Oktober 2019 – Was sich mit Jahresende 2018 anhand einzelner Indikatoren abzuzeichnen begann, manifestiert sich nun in den Ergebnissen der IV OÖ-Konjunkturumfrage (95 Firmen mit insgesamt 106.700 Mitarbeitern) über das 3. Quartal 2019: Oberösterreichs Industriekonjunktur zeigt in sämtlichen Umfrage-Items deutlich rückgängige Werte. Die Salden der „Ist-Werte“ wie z.B. der aktuellen Geschäftslage, der Auftragsbestände oder der derzeitigen Ertragssituation – liegen nur noch bei +5, +7 bzw. +6 Prozentpunkten, sämtliche in die Zukunft gerichteten Indikatoren wie z.B. die Geschäftslage in 6 Monaten, die Produktionstätigkeit oder die Ertragssituation in 6 Monaten kippten sogar in den zweistelligen Minusbereich. Als Ergebnis daraus zeigt auch das Konjunkturbarometer klar nach unten: Erstmals seit Herbst 2012 liegt es wieder unter der Null-Linie (-11,4 Punkte).
„Mit den jüngsten Umfrageergebnissen werden die Befürchtungen der Vorquartale Realität“, interpretiert Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ), die vorliegenden Daten: „Oberösterreichs Industrie kann sich den internationalen Entwicklungen nicht entziehen und erhält einen empfindlichen Konjunkturdämpfer, der wesentliche Stärkefelder betrifft.“ Die Salden sanken durchwegs um 20 bis 30 Prozentpunkte, die Rückgänge ergeben sich überwiegend aus Antwort- Verschiebungen von der Mitte in den Negativbereich. Beispielsweise wurde die Geschäftslage in 6 Monaten im 2. Quartal 2019 noch von 9 Prozent der Unternehmen (gewichtet nach Mitarbeiterzahlen) als „günstig“, von 80 Prozent als „gleichbleibend“ und von 11 Prozent als „ungünstig“ bewertet, im nun vorliegenden 3. Quartal 2019 votierten 11 Prozent mit „günstig“, nur mehr 51 Prozent mit „gleichbleibend“ und bereits 38 Prozent mit „ungünstig“. „Diese Verschiebung von Antworten aus der Mitte in den Negativbereich ist bei jedem Umfragepunkt festzustellen, gleichzeitig gibt es noch Unternehmen aus Branchen wie beispielsweise der Bau- oder Nahrungsmittelindustrie, die unverändert optimistisch in die Zukunft blicken“, so der IV OÖ-Geschäftsführer.