AK OÖ investiert fünf Millionen Euro
Linz, 26. November 2021 – Mit großer Mehrheit ist der 51-jährige Andreas Stangl von der Vollversammlung zum neuen Präsidenten der Arbeiterkammer Oberösterreich gewählt worden. „Ich weiß, wie vielfältig Arbeit ist, was in den Produktionshallen abgeht und auch, was die Beschäftigten im Sozialbereich bewegt. Ich will ein Präsident für alle sein, egal, wen sie wählen, woran sie glauben oder woher sie kommen“, sagt Stangl. Als erstes großes Projekt kündigt er eine Ausbildungsoffensive für Jugendliche in Oberösterreich an. Die AK Oberösterreich wird dafür im nächsten Jahr fünf Millionen Euro aufwenden. Kernziel des Projekts ist es, möglichst vielen Lehrstellensuchenden einen Ausbildungsplatz in einem zukunftsträchtigen Lehrberuf zur Verfügung zu stellen.
An seinen Vorgänger Dr. Johann Kalliauer richtet der neue Präsident „ein großes Dankeschön für seine herausragende Arbeit“. Er habe sich durch seinen Einsatz für die Beschäftigten weit über Oberösterreich hinaus große Verdienste erworben und ihm ein perfekt organisiertes Haus mit hochmotivierten Experten übergeben.
Die AK Oberösterreich sieht Stangl als unverzichtbares Korrektiv für gesellschaftliche Machtungleichgewichte zwischen Arbeitnehmern und Unternehmen. Noch immer gebe es eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Rechten der Arbeitnehmer und deren Respektierung und Anwendung in den Unternehmen. Ein Dauerbrenner sind falsche Abrechnungen bei der Beendigung von Arbeitsverhältnissen, durch die Arbeitnehmern viel Geld vorenthalten wird. Ein häufiger Missstand sind „kreative“ Dienstverträge, mit denen Arbeitgeber Mitarbeiter um ausstehende Ansprüche bringen, z.B. durch All-In-Klauseln. Ersatzruhe nach überlangen Arbeitstagen oder nach Wochenendarbeit gibt es für viele Beschäftigten in unorganisierten Betrieben nur auf dem Papier.
Foto: AK OÖ/Wolfgang Spitzbart