WIFO-Analyse zur Lage und Perspektive in der bisherigen Covid-19-Krise
Linz, 14. Dezember 2020 – „Die Industrie ist der Motor der oberösterreichischen Wirtschaft und Garant für den Wohlstand in unserem Bundesland. Die nun im Zuge der Corona-Krise gewährten vielfältigen staatlichen Unterstützungen sind nur möglich, da in der Vergangenheit die entsprechenden finanziellen Spielräume erarbeitet wurden und die oberösterreichische Industrie dazu einen wichtigen Beitrag geleistet hat“, ist Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, überzeugt.
Die Sparte Industrie hat daher das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) beauftragt, eine empirisch ausgerichtete Analyse zur Lage und Perspektive der oberösterreichischen Sachgütererzeugung in der bisherigen Covid-19-Krise zu erstellen. „Die Ergebnisse belegen einen massiven Einbruch in der oberösterreichischen Industrie in der ersten Krisenphase. Die anschließende Erholung über den Sommer war deutlich, reichte aber nicht aus, um die Einbußen aus dem Frühjahr ganz auszugleichen. Insgesamt ist die oberösterreichische Industrie von der Krise im nationalen Vergleich überdurchschnittlich betroffen. Für einen erfolgreichen Weg aus der Covid-19-Krise ist daher ein umfangreiches Maßnahmenbündel mit kurz-, mittel- und langfristig wirksamen Aktivitäten erforderlich“, sagt Frommwald.
Wesentliche Ursachen für die starke Betroffenheit der exportorientierten oberösterreichischen Industrie von der Covid-19-Krise sind die Pandemie-bedingte Schwäche des Welthandels und damit Einbußen in der internationalen Nachfrage. Von Jänner bis August 2020 (letztverfügbarer Wert) brach der nominelle Warenexport Österreichs um kumuliert mehr als 10 Prozent ein. Aufgrund der neuerlichen Verschärfungen im vierten Quartal ist für das gesamte Jahr 2020 von einem Rückgang der österreichischen Warenexporte, um bis zu 13 Prozent auszugehen.