
Mag. Claudia M. Strohmaier (Berufsgruppensprecherin Unternehmensberatung, Fachgruppe UBIT Wien)
UnternehmensberaterInnen der UBIT Wien unterstützen KMU bei den Vorarbeiten
Wien, 4. Dezember 2018 – Klein- und Mittelbetriebe bekommen ab 21. Jänner 2019 einen einfachen und kostengünstigen Zugang zur Wiener Börse. Mag. Claudia M. Strohmaier, Sprecherin der Berufsgruppe Unternehmensberatung in der UBIT Wien begrüßt diese Maßnahme und erklärt, wie KMU sich im Vorfeld am besten auf den Tag X vorbereiten können. Angefangen von der Umwandlung des Unternehmens in eine AG bis zur klaren Fokussierung des eigenen Geschäftsmodells seien viele Vorarbeiten notwendig. „Unabhängige Unternehmensberatung heißt für mich aber auch, dass man in manchen Fällen vom Börsengang abraten muss“, wie Strohmaier betont.
„Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob sich ein Unternehmen ein paar Tage lang auf ein Gespräch für einen Bankkredit vorbereitet oder auf mittlere Sicht einen Börsengang anstrebt“, wie Strohmaier erklärt. Umso wichtiger ist im Vorfeld eine ausführliche Unternehmensberatung, die alle individuellen Chancen und Risiken in ein Gesamtkonzept einbindet, um danach gestärkt für die weiteren Verhandlungen einem Börsenbetreiber oder den Investmentbanken entgegenzutreten. Es braucht vorab auch ein Umdenken in den Betrieben. Vor allem für ein Familienunternehmen ist es oft eine große Umstellung, wenn es Eigentümer hereinholt, die sie nicht persönlich kennt, denen sie aber Mitspracherechte einräumen muss. Zugleich ist ein Börsengang auch eine unglaubliche Chance, um die Eigenkapitalbasis zu stärken, eine Internationalisierung voranzutreiben oder von der verstärkten Berichterstattung im Zuge des Börsenganges zu profitieren.
Mag. Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Fachgruppe für Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie (UBIT), verweist diesbezüglich auf die Chancen für IT-Unternehmen, die einst als Start-ups gegründet wurden: „Vor allem für stark expandierende Unternehmen bietet ein Börsengang eine gute Gelegenheit frisches Eigenkapital ins Unternehmen zu holen und in eine neue Wachstumsphase zu treten.“
Foto: Anja-Lene Melchert