Freie Fahrt in Greifenstein
Greifenstein, 25. Mai 2020 – Mit Ende der Schleusenrevision in Greifenstein werden alle 18 Schiffsschleusen an der österreichischen Donau wieder einsatzbereit sein. Unter Einhaltung umfassender Sicherheitsmaßnahmen rund um Covid-19 stehen trotz Verzögerungen bei Ersatzteillieferungen und Zulieferfirmen die Schleusen Ende Mai für die Schifffahrt zur Verfügung.
Kraftwerke bilden ein Hindernis für die Schifffahrt
Um die Kraftwerke an der Donau passieren zu können, stehen je Kraftwerk zwei gewaltige Schleusen zur Verfügung. VERBUND als Kraftwerksbetreiber ist für die Wartung und Instandhaltung zuständig. Je nach Plan werden die Schleusenkammern in der Wintersaison, wenn die Ausflugsschifffahrt pausiert, zu Revisionsarbeiten trockengelegt. Der verbleibende Schiffsverkehr wird in dieser Zeit über die zweite Schleusenkammer abgewickelt.
„Unter den schwierigen Umständen gratuliere ich der gesamten Belegschaft zur hervorragenden Arbeit. Die Belastung der Teams war groß, denn wir mussten aus Sicherheitsgründen die Kraftwerksmannschaft teilen: eine Hälfte arbeitete an der Schleuse, die andere Hälfte im Kraftwerk. Durch die strikte Isolierung vermeiden wir eine mögliche Ansteckung, aber der Druck war groß“, so Karl Heinz Gruber, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH zu den außergewöhnlichen Herausforderungen.
„Die Donau ist die wichtigste Ost-West-Transportachse für die Wirtschaft, sowohl für den Gütertransport, als auch für den Fremdenverkehr. Wir öffnen mit dieser Maßnahme der Transportwirtschaft und den Zulieferern diese wichtige und sichere Transportmöglichkeit wieder uneingeschränkt. Wir hoffen, dass die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt und sowohl Handel als auch Tourismus sich schrittweise erholen“, so Michael Amerer, Geschäftsführer der VERBUND Hydro Power GmbH.
Monatelange Wartungs- und Reparaturarbeiten
Im trockenen Zustand offenbaren sich die beeindruckenden Dimensionen des Bauwerks. Die Schleusenkammern sind 230 Meter lang, 24 Meter breit und mehr als 20 Meter tief. Die stählernen Stemmtore wiegen mehr als 100 Tonnen pro Flügel und werden bis zu tausend Mal im Jahr bewegt. Bis zu vier Schubschiffe finden in einer Schleusenkammer Platz. Ein Schleusungsvorgang benötigt ca. 60 Mio. Liter Donauwasser. Geregelt wird der Schiffsverkehr vom Personal der viadonau.
Foto: VERBUND